Beim Klotzen von Isolierverglasungen müssen einige fachliche Regeln beachtet werden, damit Glas und Fenster über einen langen Nutzungszeitraum ihre Funktionen erfüllen können.

Beim Klotzen von Isolierverglasungen müssen einige fachliche Regeln beachtet werden, damit Glas und Fenster über einen langen Nutzungszeitraum ihre Funktionen erfüllen können. (Foto: © Vössing)

Klotzen von Verglasungen

Bei Fenstern und Verglasungen denkt man in erster Linie an die zu erfüllenden Funktionen. Um dies zuverlässig und dauerhaft zu gewährleisten, müssen die Glaseinheiten fachgerecht verklotzt werden.

1. Inwieweit ist das Klotzen von Verglasungen wichtig?

Das Verklotzen einer Scheibe ist für die Gangbarkeit und Funktion von Verglasung und Fenster sehr wichtig und darf nicht als nebensächlich angesehen werden. Die Klötze übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben. So sorgen sie dafür, dass kein Kontakt zwischen der Glaskante und dem Rahmen entstehen kann, denn dadurch könnte die Glaskante beschädigt werden.

Die Klötze tragen die Verglasung und halten sie im Rahmen in ihrer Position. Die wohl wichtigste Aufgabe der Verglasungklötze ist es, die Funktion und die Gangbarkeit des Fensters zu gewährleisten. Eine fehlerhafte Klotzung kann dazu führen, dass der Rahmen sich verzieht und es zu Funktionsbeeinträchtigungen kommt.

Bei der Klotzung von Isolierglas in einem Rahmen erfüllen die Klötze eine weitere wichtige Aufgabe. Sie ermöglichen auch die Entwässerung des Rahmens. Dafür sollte zwischen Glas und Rahmen rund fünf Millimeter Luft verbleiben. Ist dies nicht der Fall, kann sich Kondensat im Rahmen bilden und dort zu Schäden führen.

2. Was ist bei der Wahl der Klötze zu beachten?

Den „Allzweck-Klotz“, der für alle Situationen genutzt werden kann, gibt es nicht. Daher ist es bei der Auswahl der Klötze wichtig zu wissen, wo sie eingesetzt werden sollen. Ein Klotz muss einige Voraussetzungen mit sich bringen: So sollten z.B. Holzklötze imprägniert sein, damit sie kein Wasser aufnehmen, denn durch Feuchtigkeit können sie ihre Festigkeit verlieren, aufquellen und dadurch einen Schaden an der Scheibe und am Randverbund verursachen.

Auch Kunststoffklötze müssen bestimmte Eigenschaften aufweisen. So kann eine minderwertige Kunststoffmischung eine Reaktion mit dem Randverbund der verklotzten Isolierglas-Scheibe verursachen. Folge: Die Scheibe wird unbrauchbar. Die Klötze müssen unterschiedliche Lasten aufnehmen können. Für die genauere Bestimmung empfehlen wir die Technische Richtlinie Nr. 3 „Klotzen von Verglasungeinheiten“. So sollten Klötze eine Belastung von min. 5 N/mm² aushalten.

Die Funktionalität der Klötze hängt aber nicht allein von ihrer Qualität ab, sondern auch von der richtigen Größe. Dabei ist die Länge das geringste Problem. Diese sollte zwischen 80 und 100 Millimeter liegen. In der Regel produzieren die Hersteller die Klötze in dieser Größe. Viel entscheidender ist jedoch die richtige Breite der Klötze. Sie sollten etwa zwei Millimeter breiter als die Verglasung sein, sodass diese komplett aufliegen kann.

Oft ist es leider so, dass eine Klotzvariante für alle Scheibenbreiten genutzt wird. Werden die Klötze wegen zu geringer Tiefe dann schräg unter der Verglasung positioniert, hat diese eine viel zu geringere Auflagerfläche. Es können Spannungsspitzen entstehen, die einen Bruch der Scheibe verursachen können.

3. Position des Klotzes im Rahmen?

Wo welcher Klotz eingesetzt wird, hängt stark von der Funktion des Fensters oder der Tür ab. Entsprechend muss z.B. nach Dreh-, Kipp- oder Dreh-Kipp-Funktion unterschieden werden. Je nach Funktion des Fensters, unterscheidet man bei den Klötzen zwischen Tragklotz oder Distanzklotz. Ein Tragklotz hat die Aufgabe, alle auft retenden Lasten in die Unterkonstruktion abzuleiten.

Der Distanzklotz hingegen soll den Kontakt zwischen Glas und Rahmen verhindern und die Scheibe in ihrer Lage halten. Die Position der Klötze kann nicht pauschal bestimmt werden. Sie ist immer abhängig von der Größe und der Funktion des Fensters oder der Tür.

4. Arten von Klötzen

Bei den Klötzen sollte nicht gespart werden, denn Produkte von guter Qualität können spätere Reklamationen verhindern. Auch die richtige Klotzgröße muss gewählt werden, um später das Bruchrisiko zu verringern. Bei der Verwendung sollten in jedem Fall Klötze der benötigten Größen gewählt werden.

Das Zuschneiden auf Länge oder Breite ist bei Holzklötzen ebenso wenig zu empfehlen wie bei Kunststoffk lötzen, da die Holzklötze imprägniert sind und beim Abschneiden eine unbehandelte Kante entsteht, die dann Wasser aufnehmen kann. Bei Kunststoff produkten kann die Traglast vermindert werden, sodass es im Laufe der Zeit zu einem Versagen kommt.

Die Technische Richtlinie Nr. 3 „Verklotzen von Verglasungeinheiten“ unterstützt mit praxisorientierten Beispielen die tägliche Verklotzungsarbeit.

Von Stefan Wolter

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