Einzigartige Optik: dreifarbige Holzfassade des Jugendhauses in Stuttgart-Giebel. (Quelle: Keimfarben GmbH)

Jugendhaus mit einzigartiger Holzfassade

FASSADE - Aktuell

Januar 2017

Ein lebendiges Farbspiel aus verschiedenen Rottönen auf sägerauer Fichte prägt die eindrucksvolle Holzfassade des neuen Jugendhauses in Stuttgart-Giebel.

Der Neubau entstand im Auftrag der Stuttgarter Jugendhaus gGmbH und verbindet Jugendhaus, Kindertagesstätte und Bürgersaal unter einem Dach. Um eine einladende, kommunikative Atmosphäre zu schaffen, war das zwei- bis dreigeschossige Gebäude ursprünglich als reiner Holzbau geplant. Aufgrund der hohen Anforderungen an den Brandschutz entschied man sich jedoch schließlich für einen Betonbau mit sehr individueller Holzfassade.

Die Holzlamellen aus feinjähriger nordischer Fichte lieferten die Holzwerke Ladenburger. Auch die Grundierung Keim Lignosil-Base und der anschließende Auftrag von Lignosil-Color von Keimfarben wurden bereits bei Ladenburger aufgebracht: Qualitäten, die bis zu zwei Jahrzehnte lang ohne Nachstrich auskommen und die Fassade somit langlebig und kostensparend gestalten.

Holzfassade umschließt Bereiche als ein Ganzes

Handwerk"Die Idee des Gebäudes besteht aus zwei Klammern, stellvertretend für das Kinder- und Jugendhaus und die Kindertageseinrichtung, die ineinandergreifen. In der Mitte pulsiert das Herz: der Marktplatz, als Raum für den Austausch von Bevölkerungsgruppen und unkomplizierte Kontaktmöglichkeiten", erklärt der ausführende Architekt Stefan Kamm, der das Stuttgarter Architektur-Büro zusammen mit Kalliopi Gkeka führt.

Die Holzfassade umschließt diese Bereiche als ein Ganzes: "Drei verschiedene Breiten in drei verschiedenen Farben bilden ein lebendiges Spiel verschiedener Rottöne. Dabei haben wir über zwei Helligkeitsschattierungen die Schichtigkeiten der gegliederten Fassade herausgearbeitet", erläutert der Architekt.

Glattkantbretter mit Bandsägeschnitt

Die ausführende Zimmerei Holzbau Kapfenstein aus Ludwigsburg realisierte die dreifarbige Fassade auf 1.192 Quadratmetern Gesamtfläche in 2.200 Mannstunden. Die Holzwerke Ladenburger fertigten dazu Glattkantbretter der Klasse A aus feinjähriger nordischer Fichte. Der Zuschnitt erfolgte mit leicht gerundeten Kanten in drei verschiedenen Breiten mit Bandsägeschnitt auf der Sichtseite.

"Damit sind die Lamellen sichtseitig rau und können wesentlich mehr Farbe aufnehmen als gehobelte Flächen. Die leichte Struktur verleiht dem Holz ein mattes, gleichmäßiges Erscheinungsbild und betont die Natürlichkeit des Werkstoffs", sagt Markus Hauber, Geschäftsführer der Holzwerke Ladenburger. Die Sägebetriebe von Ladenburger verarbeiten ausschließlich Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Keim Lignosil: Silikatfarben mit Europatent

HandwerkFür die Beschichtung der Holzfassade fiel die Entscheidung auf das silikatische Holzbeschichtungssystem Keim Lignosil von Keimfarben. Das System und die einzelnen Produkte verfügen über ein europäisches Patent. Unter den allgemeinen Referenzobjekten des Herstellers finden sich unter anderem Teile des deutschen Bundeskanzleramts und das weiße Haus in Washington.

Im Fall des Jugendhauses ermöglichte das Farbsystem eine eindrucksvoll gestaltete Holzfassade ohne hohe Folgekosten. "Die Farben des Lignosil-Systems sind UV-stabil, lichtecht und unerreicht langlebig", erklärt Peter Treitz, Produktmanager von Keimfarben.

Und weiter: "Konventionelle Holzbeschichtungen haben in der Regel eine Lebensdauer von drei bis sieben Jahren. Bei Fassadenbeschichtungen mit Lignosil fallen in 45 Jahren etwa zwei Nachbearbeitungen an. Das ist für viele Bauherren ein entscheidendes Argument." Ralf Reißing, der betreuende Fachberater von Keimfarben, erklärt: "Gerade bei diesem Projekt ist die Farbgebung der Holzfassade ein entscheidender Teil der Gesamtgestaltung. Mit dem Auftrag von Lignosil werden die Farben nicht vergrauen oder verblassen und auch in 20 Jahren noch sehr gut aussehen."

Sichtbare Verschraubung

Die Holzbeschichtung für das Stadtteilhaus erfolgte in zwei Schritten. Zunächst wurde bei Holzwerke Ladenburger zweimal die Grundierung Lignosil-Base aufgetragen, anschließend zweimal Lignosil-Color. Für den Auftrag auf die Schnittkanten war die Zimmerei Kapfenstein zuständig. "Die Fassade hat etwa 5.500 Querschnittstellen, die wir mit Grundierung und Farbe versehen haben", berichtet Inhaber Thilo Kapfenstein.

Die Unterkonstruktion für die Fassade besteht aus schwarz gestrichenen Kreuzrahmen, einer 20 Zentimeter starken Dämmstoffschicht und schwarzen Fassadenbahnen. Die verschiedenfarbigen Fichtenbretter wurden nach den Farbvorgaben des Architekten mit einer sichtbaren Verschraubung auf Lücke verlegt.

www.ladenburger.de

Das könnte Sie auch interessieren: