Die Fassade ist eine Sonderlösung von Freyler Metallbau und auch technisch ein Highlight: Die Lichtdurchlässigkeit der schaltbaren Flüssigkristallfenster lässt sich elektrisch regulieren.

Die Fassade ist eine Sonderlösung von Freyler Metallbau und auch technisch ein Highlight: Die Lichtdurchlässigkeit der schaltbaren Flüssigkristallfenster lässt sich elektrisch regulieren. (Foto: © Freyler Metallbau)

Freyler Metallbau: Sonderkonstruktion für dynamische Hightech-Fassade

Die Gebäude-Würfel des aktuell im Bau befindlichen FC Campus werden ein Eyecatcher direkt an der A5 bei Karlsruhe.

Die strahlend weiße Fassade wird künftig von bläulich schimmernden Verglasungen großflächig durchbrochen, die organischen Formen geben dem Komplex sein charakteristisch fließendes Erscheinungsbild – der Entwurf stammt von 3deluxe.

Nicht nur visuell, auch technisch ist die Fassade ein absolutes Highlight: Der FC Campus ist das weltweit erste Bürogebäude mit schaltbaren Flüssigkristallfenstern, deren Lichtdurchlässigkeit sich elektrisch regulieren lässt.

Mit dem Spezialglas eyrise von Merck konnte bewusst auf eine innen- oder außenliegende Verschattung verzichtet werden, die Fassade mit ihrem hohen gestalterischen Anspruch kommt so optimal zur Geltung.

Fassade ist Sonderlösung

Im Juni hat die Montage der Fassade begonnen, und diese hat es in sich: Denn jede einzelne Scheibe mit einer Größe von 1,3 x 3 m wiegt immerhin 370 kg. Auf eine Fassadenfläche von 2.500 m² kommen so stolze 200 t Glas zusammen, zusätzlich müssen mehrere Kilometer Profile und Dichtungen montiert werden.

Visualisierung des FC Campus. Foto: © fc.gruppe und 3deluxe-ArchitektenVisualisierung des FC Campus. Foto: © fc.gruppe und 3deluxe-Architekten

Zunächst entsteht dabei die Pfosten-Riegel-Konstruktion, in welche die einzelnen Scheiben eingesetzt werden. Abschließend wird dann die Verkleidung vorgesetzt.

Die Fassade ist eine Sonderlösung, die Freyler Metallbau gemeinsam mit der FC Gruppe konzipiert hat. Sie muss zwei große Herausforderungen lösen: Erstens müssen die hohen Gewichtslasten der 68 mm dicken Scheiben sicher im Baukörper verankert sein und die elektrischen Leitungen an jeder einzelnen Scheibe kontrolliert geführt werden.

Kabelführung für die Gläser integriert

Und zweitens kann das Glas nicht rund geschnitten werden. Hier konnte Freyler Metallbau mit einem individuellen Lösungsansatz überzeugen. Um die Rundungen des Gebäudeentwurfs umsetzen zu können, hat Freyler Metallbau eine spezielle Lösung entwickelt und gemeinsam mit dem Partner Raico umgesetzt.

Da das Glas nur segmentiert geschnitten werden kann, die Deckleisten aber rund sind, muss der Glaseinstand der Scheibe, der zwischen 23 und 60 mm liegt, aufgefangen werden – normalerweise liegt dieser zwischen 13-15 mm. „Über eine Zusatzkonstruktion fangen wir den variablen Einstand geschickt auf und überbrücken ihn optisch mit einem 70 mm Profil nach außen hin“, erklärt Stefan Gauss, Geschäftsbereichsleiter Freyler Metallbau.

Zudem musste das Toleranzfeld im Beton von +/- 20 mm aufgenommen werden. In die Riegel ist außerdem die Kabelführung für die Gläser integriert, um diese im Innenraum in einem extra entwickelten Kabelkanal enden zu lassen.

Unterstützung von langjährigen Partnern geholt

Im Juni startete die spektakuläre Montage der ersten Scheiben, die mit einer Größe von 1,3 x 3 Metern immerhin 370 kg auf die Waage bringen. Foto: © Freyler MetallbauIm Juni startete die spektakuläre Montage der ersten Scheiben, die mit einer Größe von 1,3 x 3 Metern immerhin 370 kg auf die Waage bringen. Foto: © Freyler Metallbau

Für das komplexe Bauvorhaben wurde eine individuelle Neupressung der Profile vorgenommen, denn normalerweise liegen diese zwischen 50 und 60 mm. Aufgrund der Toleranzen und des 68 mm dicken Glaspaketes entschied sich Freyler Metallbau aber für ein 70 mm Profilsystem, das von Raico gepresst wurde, also maßgeschneidert für das Merck Glas bzw. den FC Campus.

Dieses Rohmaterial wurde dann im Freyler Metallbau Werk in Kenzingen vorgefertigt und so konfektioniert, dass die Arbeiten auf der Baustelle möglichst optimal ablaufen können.

Um die Montage der riesigen Fassade umzusetzen, hat sich Freyler Metallbau Unterstützung von langjährigen Partnern geholt. Etwa drei Monate sind für die Fassadenmontage avisiert, anschließend startet der Innenausbau. Die Fertigstellung ist für den Jahreswechsel 2019/20 geplant.

www.freyler.de

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