Rendering des geplanten Finiglas-Neubaus in Dülmen.

Rendering des geplanten Finiglas-Neubaus in Dülmen. (Foto: © Goldbeck Nord GmbH)

Semco steigert Umsatz in 2020

Die Semco-Gruppe erwirtschaftete 2020 einen Gesamtumsatz von rund 260 Mio. Euro (+ 6 Prozent). Trotz der Corona-bedingten Einschränkungen steigerte der Glasveredler seine Produktionsmengen bereichsübergreifend deutlich.

Mit 3,4 Mio. m² Isolierglas (+ 6 Prozent) und 1,3 Mio. m² Sicherheitsglas (+ 18 Prozent) sowie erstmals über 5 Mio. m² beschichteten Gläsern (+ 11 Prozent) blickt die Semco positiv auf das zurückliegende Jahr.

Für 2021 plant die Gruppe ein Umsatzwachstum von über 4 Prozent sowie einen Anstieg der Isolierglasproduktion um 7 Prozent. Sowohl die Sicherheitsglasproduktion als auch die Menge beschichteter Gläser sollen um jeweils rund 2,5 Prozent zunehmen.

Noch enger zusammengerückt

"2020 war für uns in vielerlei Hinsicht herausfordernd. Dennoch ist es uns gemeinsam mit unseren Kunden, Partnern und Mitarbeitern gelungen, das Jahr erfolgreich zu gestalten. Dabei konnten wir uns stets aufeinander verlassen und sind – trotz AHA-Regeln – noch enger zusammengerückt. Das ist ein starker Ausdruck unserer werteorientierten Team- und Familienkultur", berichtet Hermann Schüller, geschäftsführender Gesellschafter der Semco-Gruppe.

Besonders stolz sei er darauf, dass unter diesen besonderen Bedingungen nicht nur die Mengen, sondern auch die Qualität und Liefertermintreue auf sehr hohem Niveau weiter ausgebaut werden konnten. Beide Quoten lägen deutlich über 98 Prozent. Dies sei, ebenso wie die Umsatz- und Mengensteigerungen, maßgeblich auf die strategischen Investitionen von mehr als 200 Millionen Euro seit 2007 zurückzuführen.

Weitere Investitionen: 50 Mio. Euro in nächsten drei Jahren

Außenansicht des Projekts One Baelskaai in Oostende, das von Finiglas mit 2.000 qm gebogenem Sicherheitsglas ausgestattet wird. Foto: © Groep VersluysAußenansicht des Projekts One Baelskaai in Oostende, das von Finiglas mit 2.000 qm gebogenem Sicherheitsglas ausgestattet wird. Foto: © Groep Versluys

"Wir gehen gestärkt aus der Krise hervor, wissen aber auch, dass sie noch nicht bewältigt ist. Dennoch werden wir im Sinne unseres langfristigen Wachstums weiter strategisch investieren. Bis 2023 fließen 50 Mio. Euro in die Schwerpunktfelder "Automatisierung und Robotik", "Digitalisierung", "Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit" sowie "Mitarbeiterqualifikation". Nur so können wir unsere ambitionierten Ziele erreichen", so Schüller weiter.

Teil dieses Paketes ist auch der Neubau einer zweiten Produktionshalle sowie eines Bürogebäudes bei den Glasbiegeexperten von Finiglas in Dülmen mit einem Investitionsvolumen von bis zu 7 Mio. Euro. Damit reagiert das Unternehmen auf eine seit Jahren steigende Nachfrage nach hochwertigem Curved Glass für internationale Prestige-Projekte. Durch das deutlich vergrößerte Produkt- und Dienstleistungsangebot kann Finiglas zukünftig noch individuellere Kundenwünsche realisieren.

VSG-Kapazitäten erweitert

Seit längerer Zeit wächst der Markt für Verbund-Sicherheitsglas (VSG) in Deutschland. Dementsprechend liegt der Investitionsschwerpunkt bei Semco im Geschäftsfeld Sicherheitsglas auf dem VSG. So werden an den Standorten Neubrandenburg und Nordhorn sowie in der Region Mitte-Süd die VSG-Kapazitäten erweitert.

Zudem werden Scheibenformate immer größer und durch den verstärkten Einsatz von VSG schwerer. Um die Prozessstabilität und Produktqualität dennoch weiter steigern zu können und gleichzeitig gesundheitlichen Schäden der Mitarbeiter vorzubeugen, treibt die Semco-Gruppe darüber hinaus die Automatisierung und den Ausbau der Robotertechnik in ihren Isolierglas-Betrieben weiter voran.

Begleitet werden diese Maßnahmen durch innovative Digitalisierungsprojekte, "bei denen die Effizienz und der Kundennutzen stets im Vordergrund stehen", so Hermann Schüller. Ziel sei es, in drei bis vier Jahren das digitalste Unternehmen der Glasbranche zu sein. Kundenbeziehungsmanagement, Kommunikation, E-Commerce und Logistik seien nur die prominentesten Bereiche, in denen Semco digitaler, effektiver und individueller wird.

Mitarbeiterqualifikation in eigener Semco-Akademie

Bibliothek in Gundelsheim (Oberfranken): Umbau einer Scheune aus dem 19. Jahrhundert mit Holz-Glas-Fassade. Von Semco Glastechnik Sennfeld mit Sicherheitsglas und Funktions-Isolierglas ausgestattet. Foto: © Stefan MeyerBibliothek in Gundelsheim (Oberfranken): Umbau einer Scheune aus dem 19. Jahrhundert mit Holz-Glas-Fassade. Von Semco Glastechnik Sennfeld mit Sicherheitsglas und Funktions-Isolierglas ausgestattet. Foto: © Stefan Meyer

Neue Maschinen, Programme und Formen der Zusammenarbeit – damit all dies seine volle Wirksamkeit entfaltet, müssen Mitarbeiter geschult werden. Daher arbeitet Semco bereits seit einigen Monaten am Aufbau der Semco-Akademie.

Als zentrale Weiterbildungseinrichtung wird sie künftig die Semco-Strategie und -Anforderungen in passgenaue Weiterbildungsangebote für Auszubildende, Mitarbeiter und Führungskräfte übersetzen. Diese Angebote orientieren sich konsequent an den Qualifikationsbedarfen, die Marktentwicklungen, innerbetriebliche Veränderungen sowie Kundennachfragen an die Mitarbeiter stellen.

Semco legt seinen Fokus dabei bewusst auf die Qualifikation der gewerblichen Mitarbeiter, denn "in der hochwertigen Fertigung, dem sorgfältigen Handling und der zuverlässigen Auslieferung begründet sich der Hauptteil der hohen Kundenzufriedenheit", sagt Hermann Schüller.

Nachhaltigkeit: 25.000 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr

Bei sämtlichen Investitionen in Maschinen und Anlagen ist die Energieeffizienz ein entscheidender Faktor für Semco. Jede Investition dient auch der Energieeinsparung und Verringerung des CO2-Fußabdrucks ihrer Glasprodukte. Diese besitzen grundsätzlich sehr nachhaltige Eigenschaften.

So sorgen Funktions-Isoliergläser, wie die Semco-Klimagläser, nicht nur dafür, dass bei Heizung, Klimaanlage und Kunstlicht gespart werden kann. Sie sind auch zum Großteil recycelbar. Alleine 2020 führte Semco mehr als 36.000 Tonnen Altglas und Glasbruch in seinen Wertstoffkreislauf zurück und sparte damit fast 25.000 Tonnen CO2 ein.

Wie sich darüber hinaus eine Win-Win-Situation beim Thema Nachhaltigkeit ergibt, zeigte Semco mit der Umstellung ihrer Produktionsbeleuchtung auf LED-Technik, die in Kooperation mit dem Oldenburger Energiedienstleister EWE an zehn von 18 Standorten umgesetzt wurde. Dies führte nicht nur zu deutlich besseren Arbeitsbedingungen, sondern spart bereits nach der Pilotphase jährlich zusätzliche 700 Tonnen CO2 ein. Das Projekt wird 2021 an den weiteren Semco-Standorten unter dem Motto "Semco for Future" fortgesetzt.

Weitere Informationen: www.semcoglas.de

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