(Foto: © VFF)

Erfolgreiche VFF-Fachtagung Statistik und Markt

Mit einem Update zur Marktentwicklung im Fenster- und Fassadenmarkt informierte die Herbst-Fachtagung Statistik und Markt des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) am 19. Oktober 2021 die Teilnehmer.

Im Fokus standen die "Wachstumsschmerzen" nach der Pandemie, die Stärkung der energetischen Sanierung im Interesse des Klimaschutzes und ein Update der aktuellen Marktzahlen.

Zu Beginn der Fachtagung erläuterte VFF-Geschäftsführer Frank Lange die aktuell schwierige Preis- und Liefersituation. Er stellte klar, dass die aktuellen Preissteigerungen keine Folge der Fördermaßnahmen des Klimaschutzes, sondern Folgen der Marktangleichung und des Wachstums nach der Pandemie sind. Und Lange hob hervor, dass gerade jetzt eine verstetigte Förderung für Investitionssicherheit in energetische Sanierung für Bauherrn entscheidend ist.

Aus volkswirtschaftlicher Sicht blickte anschließend auch Jochen Möbert von der Deutschen Bank AG auf die Folgen der Pandemie. Er berichtete, dass jetzt eine strukturell höhere Inflation um drei Prozent zu erwarten ist, diese aber nicht durch entsprechend höhere Zinsen ausgeglichen wird. Falls überhaupt, ist nur mit einer leichten Zinskorrektur zu rechnen. Im Blick auf die deutschen Wohnungspreise kam er im internationalen Vergleich zu der Einschätzung eines ausgewogenen Preisniveaus.

Wohnungsbau in der Corona-Krise stabil

Der Obmann des statistischen Ausschusses Holger Lipp von der Weru GmbH bemerkte im Rahmen seines üblichen Wohnungsmarktberichtes, dass sich der Wohnungsbau in der Corona-Krise stabil zeigt. Der Nichtwohnbau ist dagegen von der Krise stärker betroffen, allerdings weniger als bislang befürchtet. Positive Signale für den Fenstermarkt sind die Fördermaßnahmen für den Wohnbau und das weiterhin hohe Interesse an Immobilien.

Martin Langen von der B+L Marktdaten GmbH erläuterte, wie mehr Sanierung im deutschen Fenster- und Türenmarkt erreicht und die dafür benötigte Kapazität geschaffen werden kann. Foto: © VFFMartin Langen von der B+L Marktdaten GmbH erläuterte, wie mehr Sanierung im deutschen Fenster- und Türenmarkt erreicht und die dafür benötigte Kapazität geschaffen werden kann. Foto: © VFF

Daran anknüpfend, erläuterte Martin Langen von der B+L Marktdaten GmbH, dass die Finanzierungmittel für die energetische Sanierung weiter steigen werden und zukünftig auch Ratings (ESG) an nachhaltig effizienten Gebäuden festgemacht werden.

Langen geht davon aus, dass dadurch auch die Attraktivität des Handwerks steigen wird und perspektivisch eine Sanierungsrate von zwei Prozent im Fensterbau sowohl in der Herstellung als auch in der Montage erreicht wird. Dazu müssen neben neuen innovativen Entwicklungen aber jährlich 2.000 zusätzliche qualifizierte Fachkräfte in der Montage gewonnen werden.

Fenster- und Türenmarkt wächst

Wie üblich stellten die Branchenverbände VFF, BF, pro-K und FVSB ihre aktualisierten Zahlen zum deutschen Fenster- und Türenmarkt – diesmal im Rahmen einer Pressekonferenz – vor. Der Fenstermarkt wächst im Jahr 2020 um 4,2 Prozent und wird in 2021 voraussichtlich um 2,3 Prozent wachsen. Der Außentürenmarkt wächst 2020 um 4,0 Prozent und wird in 2021 voraussichtlich um 2,5 Prozent wachsen – so die wichtigsten Zahlen, die Christian Blanke und Jörg Flasdieck, beide von der Heinze GmbH, vortrugen.

Flasdieck und Blanke stellten zudem auch die neue differenziertere Datenerhebung der Marktstudie vor. Zukünftig gibt es im Rahmen der Studie qualitative Bewertungen beispielsweise zum Rahmenmaterial, zur Verglasungsart, zu Farben oder Öffnungsarten. Weitere Differenzierungen etwa zum Sonnenschutz oder zu den Automationsanteilen sind in Vorbereitung.

Weitere Informationen: www.window.de