Bei der Werksführung erfuhren die Teilnehmer Interessantes zum Sortier- und Aufbereitungsprozess von Aluminium.

Bei der Werksführung erfuhren die Teilnehmer Interessantes zum Sortier- und Aufbereitungsprozess von Aluminium. (Foto: © Wicona/Mediashots)

Spannender Einblick ins Aluminium-Recycling

Einen spannenden Einblick in die Sortierung und Aufbereitung von Aluminium-Schrotten ermöglichten jetzt die Verantwortlichen von Wicona der Fachpresse.

Im Werk der Hydro Aluminium Recycling Deutschland GmbH in Dormagen erläuterten Werksleiter Roland Scharf-Bergmann und Dr.-Ing. Werner Jager (Wicona Geschäftsführer technisches Marketing) zunächst die Philosophie des Unternehmens in puncto nachhaltiger Produktionsprozesse und Produkte. Danach erwartete die Anwesenden eine interessante Werksführung.

Das Ziel: CO2-Neutralität bis 2020

Eines ist klar: Vor dem Hintergrund von Klimaschutz und der Notwendigkeit zur Reduzierung von CO2-Emissionen bekommt der verantwortungsvolle Umgang mit den wertvollen Rohstoffvorkommen der Welt einen immer wichtigeren Stellenwert – vor allem auch in der ressourcenintensiven Baubranche.

Das Aluminium-Unternehmen Hydro – Mutter der Marke Wicona – hat sich daher zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 als erster Player der Branche hinsichtlich der Lebenszyklus-Perspektive CO2-neutral zu produzieren.

Ein wichtiger Baustein dabei ist die konsequente Verringerung des Anteils an Primäraluminium in den angebotenen Aluminiumfenstern und -fassaden. Um dies zu erreichen, ist wiederum ein nachhaltiges Sortieren und Wiederverwerten von Aluminiumschrotten notwendig.

Innovative Sortiertechnologie

Hierzu nutzt Wicona die hochmoderne Recyclinganlage von Hydro in Dormagen. Dr.-Ing. Werner Jager: „Wir arbeiten mit der fortschrittlichsten Sortiertechnologie der Industrie und diese ermöglicht es uns, Material mit dem höchsten Recyclinganteil im Markt zu liefern.“ In einem aufwändigen Prozess wird der aus ganz Europa angelieferte Aluminiumschrott dort zunächst vorsortiert („War schon mal ein Fenster oder war noch kein Fenster“).

Der angelieferte Aluminiumschrott gelangt nach der Vorsortierung in verschiedene Zerkleinerungsprozesse. Foto: © Wicona/MediashotsDer angelieferte Aluminiumschrott gelangt nach der Vorsortierung in verschiedene Zerkleinerungsprozesse. Foto: © Wicona/Mediashots

Dann werden die ehemaligen Fensterprofile zunächst mit riesigen Schrottscheren zerkleinert und dann mehrfach geschreddert. Dabei werden unter Anwendung neuester Technologien in unterschiedlichen Aufbereitungsstufen Verunreinigungen nach und nach aussortiert.

Das Resultat: eine sortenreine Aluminiumlegierung von höchster Qualität. Von Dormagen aus geht das Metall dann in Hydro-eigene Schmelzwerke und wird zu Rundbarren verarbeitet.

Nachhaltige Produkte mit geringem CO2-Fußabdruck

Zum Einsatz kommt das so gewonnene Recycling-Material in den von Wicona angebotenen Aluminiumprodukten Hydro 4.0 bzw. Hydro 75R.

Dr.-Ing. Werner Jager erklärt: „75R besteht aus mindestens 75 Prozent Verbraucherschrott. Je höher der Anteil an Recyclingmaterial, umso niedriger der CO2-Fußabdruck. Und weiter: „Wenn wir mehr als 75 Prozent Recyclinganteil garantieren, dann bezieht sich dieser Anteil ausschließlich auf Aluminium, welches als Produkt sein End-of-Life erreicht hat und zurück in den Kreislauf gebracht wurde. Der Produktionsprozess ist bei uns komplett nachvollziehbar und die Produkte sind durch ein unabhängiges Drittunternehmen zertifiziert. Das ist echtes Recycling und macht 75R zu einem Gütesiegel für lowcarbon Aluminium.“

Auch bei Hydro 4.0 handelt es sich um ein Produkt mit besonders geringem CO2-Fußbadruck. Bei maximal 4 kg CO2 pro Kilo Aluminium liegt der Grenzwert dieser Serie. Diese Zahl beinhaltet alle Emissionen von Bergbau über Raffination, Transport, Energieerzeugung, Anodenproduktion und Elektrolyse bis hin zu Gießprozess.

Gut aufgestellt für die Zukunft

Die Nachfrage nach Aluminiumprodukten mit verringertem CO2 Fußabdruck in der Herstellung nehme immer mehr zu, so Dr.-Ing. Werner Jager. Vielfach wird ein bestimmter Anteil recycelten Aluminiums in Fassaden bereits in Ausschreibungen gefordert.

Und auch in puncto Zertifizierung – zum Beispiel bei LEED oder DGNB – wirkt sich die Verwendung von recyceltem Material positiv aus. So sieht sich Wicona gut gerüstet für die Zukunft.

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