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FASSADE - Aktuell | Oktober 2024
Forster Campus feiert Eröffnung
Gut zwei Jahre nach dem Spatenstich hat Forster Profilsysteme pünktlich zum 150-jährigen Firmenjubiläum die Eröffnung des Forster Campus in Romanshorn gefeiert.
(Foto: © PwC)
August 2019
Die Digitalisierung macht auch vor der Bauindustrie nicht halt: Mehr als die Hälfte der deutschen Bauunternehmen (52 Prozent) hat bereits Erfahrungen mit Building Information Modeling (BIM) gesammelt.
Mit dieser als „digitales Planen und Bauen“ bezeichneten Methode werden Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von digitalen Lösungen optimiert. In den nächsten Jahren wollen fast 80 Prozent der Unternehmen mit BIM arbeiten. Allerdings verfügt bislang weniger als jede fünfte Firma über eine ausgereifte Strategie für das digitale Bauen. Immerhin 39 Prozent sind dabei, eine solche Strategie zu erarbeiten.
Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Digitalisierung der deutschen Bauindustrie“, für die PwC 100 Unternehmen aus den Bereichen Planung & Design, Bau und Anlagenbau befragt hat.
„Mit dem digitalen Bauen rückt das integrierte und kontinuierliche Arbeiten an einem 3D-Gebäudemodell in den Mittelpunkt. Dieser Ansatz fördert die lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten, bringt aber auch einige Hürden mit sich“, kommentiert Rebekka Berbner, Partnerin bei PwC und BIM-Expertin.
Laut der Befragten ist das digitale Bauen vor allem aus technischer Sicht anspruchsvoll. Das bestätigen fast zwei Drittel der Experten (63 Prozent). Gut die Hälfte (52 Prozent) hält BIM für aufwändig in der Umsetzung.
Die größten Hürden für das digitale Bauen sind nach Einschätzung der Unternehmen fehlende Fachkräfte (52 Prozent) und hohe Investitionen (48 Prozent). Außerdem können mehr als drei Viertel die Kosten der technischen Implementierung von BIM nicht einschätzen.
Der Aufwand lohnt sich jedoch: Fast jeder Zweite bezeichnet BIM als positive Erfahrung (46 Prozent) und Arbeitserleichterung (44 Prozent). Das digitale Bauen führe auf jeden Fall zu effizienteren Arbeitsabläufen, finden 39 Prozent der Befragten. Je 36 Prozent nennen die kürzeren Planungs- und Bauzeiten sowie eine bessere Zusammenarbeit mit allen Akteuren als zentrale Vorteile.
„Fest steht: In Zukunft werden Unternehmen aus der Baubranche am digitalen Bauen kaum mehr vorbeikommen. Ab 2020 wird BIM bei allen neuen öffentlichen Infrastrukturprojekten in Deutschland verbindlich. Schon heute fordern viele Ausschreibungen den Einsatz von BIM“, ergänzt Christian Elsholz, Director bei PwC im Bereich Capital Projects & Infrastructure.
Das deckt sich mit den Erfahrungen der Umfrageteilnehmer: Rund 60 Prozent geben an, dass BIM in den vergangenen zwölf Monaten in Ausschreibungen gefordert war und zwar im Durchschnitt bei 10 Prozent der Projekte. In acht von zehn Ausschreibungen waren darüber hinaus weitere Technologien gefragt, vor allem 3D-Druck (40 Prozent), Cloud-Technologie und 3D-Laserscanning (jeweils 34 Prozent).
Um die Einsatzmöglichkeiten von BIM in Deutschland zu verbessern, fordern die Befragten den schnelleren Ausbau der digitalen Infrastruktur (61 Prozent).
Aber auch die finanzielle Förderung durch den Bund und mehr Anreize seitens der Auftraggeber für eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit sehen mehr als die Hälfte der Befragten als sehr wichtig an. Knapp jeder Zweite hält mehr Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für unersetzlich, um den Einsatz von BIM in Deutschland zu verbessern.
„Um das digitale Bauen professionell abzuwickeln, braucht es vor allem gut ausgebildete Experten. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen, die bereits digital bauen, beschäftigen hierfür eigene BIM-Modellierer und BIM-Koordinatoren – genau die sind aber Mangelware. Umso wichtiger ist es, die Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich zu stärken“, fordert Christian Elsholz.
Einig sind sich die Befragten, dass das digitale Bauen die Branche künftig prägen wird: Sechs von zehn Entscheidern gehen davon aus, dass sich die Baubranche durch den Einsatz von BIM in den kommenden fünf Jahren grundlegend verändern wird. Jeder Zweite rechnet damit, dass sich das Geschäftsmodell seines Unternehmens durch BIM stark wandeln wird.
„Das digitale Bauen bedeutet einen Paradigmenwechsel für die Baubranche“, ist auch PwC-Expertin Rebekka Berbner überzeugt. Für sie überwiegt jedoch das Positive: „Im Fokus der Zusammenarbeit für ein Bauprojekt steht künftig Win-Win, nicht mehr Win-Lose“.
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