Großflächige und bodentiefe Fenster tragen zur Steigerung des Immobilienwerts bei.

Großflächige und bodentiefe Fenster liegen im Trend. Je geringer der U-Wert bei Fenstern ist, desto besser ist die Dämmung. (Foto: © Roto)

Fenster- und Sonnenschutzanlagen erhöhen Immobilienwert

Nicht nur die Lage, sondern auch die Ausstattung entscheidet über den Wert einer Immobilie. Fenster und Türen sowie der passende Sonnenschutz spielen dabei eine wichtige Rolle.

Der erste Eindruck bei Gebäuden wird oft unterschätzt, ist aber sehr wichtig. "Schon von außen ist zu erkennen, in welchem Zustand Türen und Fenster sind, und bei näherem Hinsehen fallen Beschädigungen oder Verschleiß natürlich gleich ins Auge", erläutert Frank Lange, Geschäftsführer des Verbands Fassade und Fenster (VFF).

Viel Tageslicht mit hochwertigen und großflächigen Verglasungen sowie eine automatische Verschattung seien entscheidende Kriterien für potenzielle Käufer.

Energetischer Standard bei Fenstern und Türen

Ein weiteres Kriterium für den Wert einer Immobilie ist, ob die Fenster und Türen den heutigen energetischen Standards entsprechen. Schlecht isolierte Bauteile treiben die sowieso teuren Energiekosten weiter in die Höhe und drücken den Wert einer Immobilie. "Man sollte möglichst auf dreifach verglaste Fenster bei der Modernisierung setzen", so Lange.

Förderung durch BEG

Wichtig ist auch der sogenannte U-Wert. Je geringer dieser Wert ist, desto besser ist das Fenster gedämmt. Staatlich gefördert werden die Fenster übrigens mit einem U-Wert von maximal 0,95 W/(m2k). Die Förderung erfolgt über die kürzlich vom Bund neugeschaffene Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die bisherigen Förderprogramme der KfW-Bank sowie des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden aufgelöst und in der BEG neu zusammengefasst.

Neben guten energetischen Werten bieten moderne Fenster auch optimalen Schallschutz, auf den kein Käufer mehr verzichten möchte. Durch einen schalloptimierten Glasaufbau ist mit diesen Fenstern sichergestellt, dass die störenden Geräusche draußen bleiben.

Einbruchschutz nicht vergessen

Im Gegensatz zu vielen alten Fenstern sind moderne Fenster viel sicherer – wie sicher, gibt die Widerstandsklasse (Resistance Class) von RC1 bis RC9 an. "Bei der Modernisierung empfiehlt es sich, Fenster und Fenstertüren auszuwählen, die mindestens der Widerstandsklasse RC2 entsprechen", rät Lange. Wer auf Nummer sicher gehen will, solle in RC3 investieren.

Panorama-Fenster als Nonplusultra

 
In einem dunklen Zuhause mit kleinen Fenstern will heute keiner mehr wohnen. Eines der stärksten Argumente beim Verkaufsgespräch ist deshalb der Faktor Tageslicht. "Großformatige Fenster liegen absolut im Trend.

Wurden bei der Modernisierung großflächige, bodentiefe Fenster verbaut, kann man neben optisch beeindruckenden und energetisch optimalen Fenstern zusätzlich mit den Faktoren Wohlbefinden und modernes Wohngefühl punkten", betont Frank Lange.

Automation und Sonnenschutz

Großformatige Fenster, die viel Tageslicht hineinlassen, benötigen auch einen sommerlichen Wärmeschutz. Daher sollte im Zuge der Sanierung von Fenstern auch gleich ein moderner automatischer Sonnenschutz mit eingeplant werden. "Die Kombination aus viel Tageslicht und Sonnenschutz macht den Unterschied und ist für den Wert einer Immobilie wichtig", sagt der VFF-Geschäftsführer.

Der Sonnenschutz ist ein wichtiger Faktor am Gebäude. Er hält die eigenen vier Wände trotz dauernder Hitze kühl.

Einige Sonnenschutz-Anlagen werden im Folgenden vorgestellt:

  • Innenliegender Sonnenschutz

    Am Fenster angebrachte Jalousien, Faltstores, Rollos und Vorhänge sind eine schnelle und preisgünstige Lösung, um die Innenräume vor den sommerlichen Temperaturen zu schützen. Viele Hersteller bieten zudem maßgeschneiderte Produkte an.

  • Außenliegender Sonnenschutz

    Ideal ist ein außen angebrachter Sonnenschutz, da dieser die warmen Sonnenstrahlen gar nicht erst hinter die Scheibe ins Innere gelangen lässt. Dieser schützt am effektivsten vor aufgeheizten Räumen.
    Darüber hinaus können klassische Rollläden montiert werden, aber auch ein textiler Sonnenschutz oder sogenannte Raffstores aus Aluminiumlamellen, die je nach Sonnenstand angekippt werden können.

    Zudem eignen sich Fenster- und Schiebeläden sowie großflächige Sonnensegel oder Markisen, die es aus den unterschiedlichsten Materialien gibt. 60 bis 75 Prozent der Sonneneinstrahlung, abhängig vom Verschattungssystem, werden auf diese Weise draußen gehalten.

  • Sonnenschutzgläser

    Nahezu unsichtbar sind beschichtete Sonnenschutzgläser für Fenster und Türen, die effektiv vor Hitze schützen. Dadurch sinkt der Energiedurchlass abhängig vom gewählten Glastyp um bis zu 50 Prozent und die Räume werden weniger warm.

    Schaltbare Verglasungen, die per Knopfdruck auf blickdicht oder in mehreren Stufen auf eine dunklere Glasfarbe umschalten – ähnlich wie bei einer Sonnenbrille, sind die technische Weiterentwicklung von Sonnenschutzgläsern.

  • Scheibenzwischenraum

    Effektivere Sonnenschutzlösungen sind Jalousien und Plissees, die im Scheibenzwischenraum angebracht sind und manuell oder elektrisch per Fernbedienung bedient werden können. Diese High-End-Lösungen empfehlen sich aufgrund ihres Aufbaus bei einer energetischen Modernisierung oder beim Neubau eines Hauses.

    "Im Glas integrierter Sonnenschutz ist sehr effektiv, witterungsunabhängig und reduziert den Wärmeeintrag deutlich. Zusätzlich bieten diese kombinierten Bauteile auch einen sehr guten Wärmeschutz", betont Lange.

 

Das Wichtigste in Kürze:- Fenster und Türen tragen einen Großteil zum finanziellen Wert des Gebäudes bei.
- Bei einer umfassenden Modernisierung sollte man darauf achten, dass man dreifach verglaste Fenster einsetzt.
- Die neuen Modelle sollten einen geringen U-Wert haben. Desto besser ist die Dämmung.
- Neue Fenster bieten zudem einen besseren Einbruchschutz.
- Der Sonnenschutz, vor allem bei großflächigen Fenstern, darf nicht vernachlässigt werden.
- Es gibt unterschiedliche Sonnenschutz-Arten, die Verbrauchern zahlreiche Vorteile bieten.