Heutzutage sind Fenster mehrfachverglast und bieten einen besseren Wärmeschutz als ältere Modelle. Dadurch sparen Haus- und Wohnungseigentümer Heizkosten.

Heutzutage sind Fenster mehrfachverglast und bieten einen besseren Wärmeschutz als ältere Modelle. Dadurch sparen Haus- und Wohnungseigentümer Heizkosten. (Foto: © Vössing)

Energie sparen mit neuen Fenstern

Neue Fenster machen die eigenen vier Wände nicht nur wohnlicher. Sie bieten ein enormes Energieeinsparpotenzial. Was Haus- und Wohnungseigentümer beim Einbau beachten müssen und welche Werte eine Rolle spielen.

Fenster sind die Verbindung zu unserer Umwelt und schenken Schutz, Wärme und Tageslicht. In den vergangenen Jahren haben sich großformatige Fensterkonstruktionen mit Zwei- und Dreifachisolierglas zu wahren Hightech-Bauteilen entwickelt.

Niedrige Heizkosten durch neue Fenster

Sie verfügen nicht nur über optimale Wärmedämmeigenschaften, sondern verschaffen solare Gewinne. Darüber hinaus sind sie besonders langlebig und helfen dabei, den CO2-Ausstoß zu verringern. Die Folge für Haus- und Wohnungseigentümer: niedrige Heizkosten.

Fenster mit einer Einfachverglasung sind Energieverschwender. Darauf macht der Verband Fenster + Fassade (VFF) aufmerksam. Zudem empfiehlt er, alle Fenster mit unbeschichtetem Isolierglas gegen neue Modelle zu tauschen. Die unbeschichteten Modelle seien energetisch schlecht. Rund 266 Millionen solcher Fenstereinheiten gebe es derzeit in Deutschland, die getauscht werden müssten.

Rolle von U- und g-Wert bei Fenstern

Moderne Fenster erreichen U-Werte von 0,95 W/m2K bei g-Werten von 62 Prozent. W/m2K steht dabei für die Wärmeleitfähigkeit des Fensters. Der g-Wert gibt den Energiedurchlassgrad an. Laut VFF könnten durch Fenster mit diesen Werten 61 Milliarden Kilowattstunden im Jahr eingespart werden. Dies entspricht 14,1 Millionen Tonnen CO2.

"Dies ist einer der Gründe, warum der Austausch von alten Fenstern durch neue energieeffiziente Fenster mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,95 W/m2K besser steuerlich gefördert wird", sagt Frank Lange, VFF-Geschäftsführer. Wer sich für diese energiesparenden Fenster entscheidet, könne zudem bis zu 40.000 Euro Steuerermäßigung sparen.

Steuerliche Erleichterungen

Seit Anfang 2020 bietet die Bundesregierung im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 eine steuerliche Förderung für die energetische Gebäudesanierung an. Private Bauherren haben somit die Möglichkeit, 20 Prozent der Sanierungskosten steuerlich geltend zu machen.

Voraussetzung für die Steuererleichterung ist, dass das Gebäude zu Beginn der Sanierungsmaßnahmen älter als zehn Jahre ist und das die Arbeiten durch ein Fachunternehmen mit anschließender Bescheinigung ausgeführt werden.

Der VFF weist darauf hin, dass die von ihm vorgeschlagenen Steuererleichterungen für Eigenheimbesitzer zusammen mit anderen Maßnahmen von der Regierung im Klimaschutzgesetz (KSG) aufgenommen wurden und seit Januar 2020 gültig sind.

"Hintergrund war die seit langem auch von uns angestrebte und immer wieder angemahnte Anpassung der steuerlichen Förderung energetischer Gebäudesanierung. Unser Ziel war und ist es, Hausbesitzern einfacher zu machen, einen gemeinschaftlichen Beitrag zum Klimaschutz in ihren eigenen vier Wänden leisten zu können", so Lange. Wer also das eigene Zuhause verschönern und dabei noch etwas für das Klima und den eigenen Geldbeutel tun möchte, kommt an modernen Fenstern nicht vorbei.

Zusammenspiel von Kennwerten

Im Rahmen einer Modernisierung lassen sich über vergrößerte Fenster weitere Potenziale zur Energieeinsparung erschließen. Durch die tiefstehende Sonne im Herbst und Winter sowie in den ersten Frühlingsmonaten wird der Raum erwärmt. Gleichzeitig wird kostenlose solare Energie geliefert.

Beim Energiesparen geht es in der Regel um die Bilanz aus Wärmeverlusten und solaren Gewinnen. Diese entstehen primär über die Fenster. Wie viel Energie letztendlich eingespart werden kann, hängt vom Zusammenspiel der energetischen Kennwerte ab. Sie geben Auskunft über den Grad des Wärmeverlusts eines Fensters und die Strahlungseigenschaften der Verglasung.

Laut Informationen der VFF-Webseite fensterratgeber.de entsprechen Fenster mit einer Ost-/West-Ausrichtung in ihrer Energiebilanz einer sehr gut gedämmten Wand. Bei einer Südfassade können diese Werte sogar noch übertroffen werden. Allerdings müssen auch hier immer die Anforderungen an den Wärmeschutz im Sommer beachtet werden.

Wärmeschutz und Energiedurchlässigkeit

Für die Bestimmung des Wärmeverlusts, wird der sogenannte UW-Wert herangezogen. Dieser wird auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Je höher der Wärmeschutz eines Fensters ist, desto niedriger ist der UW-Wert. Moderne Fenster haben heutzutage einen durchschnittlichen UW-Wert von 1,2 W/(m2K). Das W steht als Abkürzung für Watt pro Quadratmeter und K für Kelvin.

Der bereits genannten g-Wert steht für den Energiedurchlässigkeitsgrad einer Fensterverglasung und anderer transparenter Bauteile. Der Wert ergibt sich aus der direkt durchgelassenen Sonnenstrahlung in Verbindung mit der sekundären Wärmeabgabe, die durch die Abstrahlung und Konvektion vom Glas nach innen erfolgt.

Neben dem UW- und g-Wert sind bei Fenstern die tL-Werte (Lichttransmissionsgrad) von Bedeutung. Sie beschreiben den für das menschliche Auge sichtbaren Anteil der Sonneneinstrahlung, der senkrecht von außen nach innen durch das Fensterglas eintritt. Je höher der tL-Wert ist, desto mehr Sonnenlicht fällt von außen nach innen ein. Beschichtete Fensterverglasungen haben einen niedrigen tL-Wert. Dazu gehören beispielsweise Sonnen- und Wärmeschutzgläser.

 

Das Wichtigste in Kürze:- Niedrige Heizkosten durch mehrfach verglaste Fenster.
- Einbau neuer Fenster kann steuerlich geltend gemacht werden.
- Neue Fenster lassen die Wärme im Inneren des Hauses oder der Wohnung.
- Bei neuen Modellen spiele der der U-Wert und der g-Wert eine Rolle.
- Der Wärmeschutz bemisst sich am Wert der Energiedurchlässigkeit und am Wärmedurchgangskoeffizienten.