Einbruchhemmende Tore sichern Garagen
Bei der Nachrüstung des Einbruchschutzes sollte man das Garagentor nicht vergessen. Einbruchhemmende Tore schützen vor Einbrechern. Worauf Hauseigentümer achten müssen.
Viele Einbrüche können im Vorfeld durch richtiges Verhalten und der richtigen Technik verhindert werden. Dabei ist es wichtig, auch an die Einbruchhemmung für Garagentore zu denken.
"Man sollte den Einbruchschutz bei Toren nicht vernachlässigen", so Stephan Schmidt, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Schlösser- und Beschläge. Die Prüfung einbruchhemmender Tore wird vom Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert (PIV) durchgeführt. Dabei orientiert sich die Norm in großen Teilen an der Normenreihe EN 1627-1630, die auch bei Fenstern und Türen zur Anwendung kommt.
Investition in einbruchsicheres Garagentor lohnt sich
In den meisten Fällen befinden sich in der Garage Wertgegenstände, wie zum Beispiel Fahrräder, Werkzeug oder Gartengeräte, die vor einem Diebstahl geschützt werden müssen. Darüber hinaus gelangt man durch Verbindungstüren oft direkt ins Haus. Dadurch verspricht das Garagentor für einen Einbrecher einen leichteren Zugang als es beispielsweise bei der Haustür der Fall wäre.
"Um einen Einbruch zu erschweren oder im besten Fall sogar ganz zu verhindern, lohnt es sich in einbruchhemmende Tore zu investieren", so Stephan Schmidt. Bei der Anschaffung von Fenstern und Türen sowie von Toren müssen Verbraucher darauf achten, dass sie einbruchshemmend sind. Tore werden nach der Technischen Spezifikation DIN/TS 18194 in eine der sechs Widerstandsklassen (engl. Resistance Class, RC) klassifiziert.
RC 2 bei Garagentoren empfohlen
Garagentore sollten die Widerstandsklasse 2 haben, um den Einbruchschutz zu garantieren. Foto: © HörmannGenau wie bei einbruchhemmenden Türen und Fenstern müssen auch Tore bei einem akkreditierten Prüfinstitut wie dem PIV geprüft werden. Die Norm legt die Anforderungen, Prüfverfahren und Klassifizierungssysteme der einbruchhemmenden Eigenschaften von Toren nach der Produktnorm DIN EN 13241 fest.
Demnach werden die Tore, je nachdem welchen Anforderungen sie in der Prüfung standhalten, in eine der Widerstandsklassen klassifiziert. Wie bei Fenstern und Türen im privaten Bereich wird auch bei Toren mindestens RC 2 empfohlen.
Verschiedene Tests bei den Toren
Zudem prüft man bei Garagentoren den Widerstand gegen statische und dynamische Belastung sowie gegen manuelle Einbruchversuche. Dabei wird vom Prüfer versucht, eine durchgangsfähige Öffnung zu schaffen.
Beim manuellen Einbruchversuch werden die Spalte am Torblatt sowie die Verriegelungspunkte angegriffen. So erfolgt neben der statischen und dynamischen Belastung ein Angriff auf die Führungsschiene des Tores sowie ein Flächenangriff auf das Torblatt.
Auszeichnung mit Zertifikat
Ist eine Zertifizierung, also eine Prüfung und Überwachung durch das PIV, gewünscht, so kann dies durch das entsprechende Zertifizierungsprogramm erreicht werden. Die PIV zeichnet die Elemente nach bestandener Prüfung und positiv verlaufendem Erstbesuch der Fertigungsstätten mit einem Zertifikat aus.
Die Kommission Polizeiliche Kriminalprävention (KPK) veröffentlicht regelmäßig Listen mit geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Produkten. So können sich Verbraucher einen Überblick verschaffen. Mit den Prüfungen und der Produktzertifizierung vom PIV ist auch die Aufnahme des Herstellers in die KPK-Liste "Geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Türen/Tore" der Landeskriminalämter möglich.
Förderung des Einbruchschutzes durch KfW möglich
Hauseigentümer, die in die Einbruchshemmung investieren möchten, sollten prüfen, ob eine Förderung in Betracht kommt. Die staatliche Förderbank KfW (Kreditanstalt für den Wiederaufbau) bietet unter anderem das Programm "Einbruchschutz – Investitionszuschuss 455-E" an.
Über das Förderprogramm erhalten alle, die den Einbruchschutz in Wohnungen und Häusern sowie Garagen verbessern möchten, einen Zuschuss.
Voraussetzung für die Förderung von Garagen ist, dass das Tor mindestens der Widerstandsklasse RC 2 entspricht und die Garage direkt an das Wohnhaus grenzt. Um die Förderung in Anspruch nehmen zu können, muss der Antrag vor dem Umbaubeginn bei der KfW gestellt werden.
Das Wichtigste in Kürze:- Die Investition in einbruchhemmende Garagentore zahlt sich aus.
- Tore müssen im Vorfeld von einem anerkannten Prüfinstitut geprüft werden.
- Garagentore sollten dabei mindestens die Widerstandsklasse 2 aufweisen.
- Im Prüfverfahren werden die Tore verschiedenen Belastungen ausgesetzt.
- Wenn die Tests bestanden und die Tore zertifiziert wurden, können sie auf eine Liste mit weiteren zertifizierten einbruchhemmenden Produkten kommen.
- Eine Förderung für die Einbruchhemmung ermöglicht die KfW-Bank in Form eines Zuschusses.
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