Die Wiederverwertung von Fenster-Kunststoffen aus der Fensterproduktion und aus entsorgten Altfenstern ist ein Erfolgsmodell. Basierend auf einem Bestand von über 600 Millionen Kunststofffenstern in Europa erwartet die Branche in den nächsten Jahren einen lineraren Anstieg verfügbarer Kunststofffensterabfälle.

Die Wiederverwertung von Fenster-Kunststoffen aus der Fensterproduktion und aus entsorgten Altfenstern ist ein Erfolgsmodell. Basierend auf einem Bestand von über 600 Millionen Kunststofffenstern in Europa erwartet die Branche in den nächsten Jahren einen lineraren Anstieg verfügbarer Kunststofffensterabfälle. (Foto: © Vössing)

Punkt fürs PVC-Recycling

Europäische Hersteller von Kunststofffensterprofilen begrüßen die von der Europäischen Kommission verabschiedete REACH Bleibeschränkung in PVC-Anwendungen als wichtigen ersten Schritt.

Der Rechtstext, der nach gemeinsamer Gesetzgebung der Kommission, der Mitgliedstaaten und des Europäischen Parlaments verabschiedet wurde, verbietet den Verkauf von bleihaltigen PVC-Artikeln auf dem europäischen Markt. Die Beschränkung gilt für alle PVC Produkte, die nicht in einem geschlossenen Kreislauf recycelt werden können und macht eine ausdrückliche Ausnahme für Kunststofffensterprofile, die Blei als "legacy additive" nur im Rezyklat enthalten.

EPPA, der europäische Verband der Hersteller von Kunststsofffensterprofilen, begrüßt diese regulatorische Maßnahme, die jede Einfuhr von neuen bleihaltigen PVCProdukten auf den europäischen Markt verhindert. EPPA-Mitglieder haben die Ausphasung von Blei (pb) als Stabilisator bereits im Jahr 2004 abgeschlossen und verwenden seitdem Calcium-Zink (cazn) Stabilisatoren.

Blei als "legacy additive" im Rezyklat

Gleichzeitig hat der europäische Gesetzgeber sein klares Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft deutlich gemacht, indem er Blei (pb) als "legacy additive" in PVC-Rezyklat (rPVCU) in der Produktion von neuen Kunststoffprofilen für Bauprodukte auch weiterhin erlaubt.

"Die Kunststofffensterprofilindustrie hat in den letzten 25 Jahren einen geschlossenen Materialkreislauf umgesetzt. Die Produktions- und Recyclingstandorte halten das PVC-Material in einem nachvollziehbaren Kreislauf. Das Recycling von Alt-PVC mit seinem "legacy additive" Blei in einem geschlossenen Kreislauf hat sich als nachhaltigstes Managenment des Materials und Stoffes erwiesen. Angesichts EPPAs freiwilliger Selbstverpflichtung, bis 2030 50 Prozent der verfügbaren Altfenster und verwandter Bauprofile in Europa zu sammeln, zu recyceln und das anfallende Rezyklat zu verwenden, betrachtet der Verband die REACH-Beschränkung als wichtigen ersten Schritt, auf den weitere Maßnahmen aufbauen müssen.

Weg für die Branche weiter ebnen

Abfall- und Produktgesetzgebung müssen nach Einschätzung des Verbandes dem Beispiel von REACH folgen, bei dem eine gründliche wissenschaftliche Bewertung der Risiken, der sozioökonomischen Auswirkungen und der Umweltauswirkungen zu dem Schluss gekommen ist, dass ein Recycling im geschlossenen Kreislauf, mit entsprechender Rückverfolgbarkeit des Materials, der richtige Weg ist.

EPPA ruft die nationalen und europäischen Gesetzgeber auf, den Weg für die Branche weiter zu ebnen, um die Menge des verwendeten PVC-Rezyklats weiter zu erhöhen. Dazu müssten die anwendbaren EU-Vorschriften in Einklang mit der soeben beschlossenen Beschränkung von Blei (pb) in PVC gebracht werden. Anwendungen, die in einem sicheren, rückverfolgbaren, geschlossenen Kreislauf recycelt werden, dürften auf dem Markt nicht zusätzlichen Hindernissen ausgesetzt sein.


Weitere Informationen (1): www.eppa-profiles.eu


Weitere Informationen (2): Den bebilderten Fachartikel als PDF-Datei herunterladen: Punkt fürs PVC-Recycling

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