NIVEAU investiert in vollautomatische Fensterfertigung
Die NIVEAU Fenster Westerburg GmbH hat ein hochmodernes CNC-Bearbeitungszentrum für die Fertigung ihrer Fenster in Betrieb genommen.
Vom Auflegen der Kanteln und der Längenoptimierung über die Zwischenlagerung bis zum Oberflächen- und Kantenschliff erfolgen sämtliche Bearbeitungsschritte vollautomatisch. Eine Ausweitung auf die Türenproduktion ist in Planung.
Als Quantensprung bezeichnet NIVEAU-Geschäftsführer Dieter Heep die Investition in Höhe von rund 10 Mio. Euro, die die bislang größte in der Firmengeschichte des Unternehmens ist. Mit ihrer Hilfe hat das Unternehmen seine Fertigung nun optimiert und von Grund auf neu gestaltet. "Das neue BAZ – so unsere Einschätzung bei NIVEAU – ist derzeit eine der innovativsten Anlagen in Deutschland, wenn nicht gar Europa", schildert Heep.
Und weiter: "Durch die vollautomatische Bearbeitung der Kanteln und eine Kapazität von etwas über zwei Teilen pro Minute erhöht es die Effizienz in der Fertigung erheblich. Das versetzt uns in die Lage, Elemente aus Holz und Holz-Aluminium mit einer reduzierten Bearbeitungszeit zu fertigen. Davon profitieren unsere Kunden durch verkürzte Lieferzeiten. Zusätzlich bietet uns die Optimierung unserer Prozesse enorme Mehrwerte in puncto Produktqualität und Mitarbeiterzufriedenheit".
Auf individuelle Anforderungen ausgelegt
Sämtliche Bearbeitungsschritte erfolgen bei NIVEAU vollautomatisch. Mithilfe eines intelligenten Kransystems mit Saugelementen werden die Kanteln in das Zwischenlager und den Flächenteilepuffer transportiert. Foto: © NIVEAU Fenster Westerburg GmbHEntwickelt wurde die neue Anlage in enger Zusammenarbeit mit Working Process, einem italienischen Maschinenbauspezialisten, der über umfangreiche Expertise rund um die Komplettbearbeitung von Holzfenstern und Türen verfügt. Großen Wert legt Working Process darauf, Anlagen exakt auf individuelle Kundenanforderungen zuzuschneiden.
"Planung und Umsetzung wurden zudem von einem Projekt- und Anlagenplaner begleitet. In intensiven gemeinsamen Überlegungen konnte so ein maßgeschneidertes Konzept entstehen, das unser Unternehmen zukunftsorientiert aufstellt und unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärkt", blickt Dieter Heep zurück.
Zeit- und Kostenvorteile durch sinnvolle Auftragsbündelung
Von den technischen Highlights des 880 m² großen neuen BAZ, das durch ein neues Holzlager mit Traversenkran ergänzt wird, ist Dieter Heep begeistert. Ganz besonders gilt das für die sogenannte "Bancalata", die automatische Sortierung und gemeinsame Bearbeitung von Teilen mit gleichen Profilen innerhalb der Anlage, um Bearbeitungszeit und Werkzeugwechsel zu reduzieren.
Um die Spannsysteme und Bearbeitungslänge der Maschine optimal auszunutzen, berücksichtigt die Software der Anlage dabei die Bearbeitungen an allen sechs Seiten in Verbindung mit Teilelängen. Dadurch sind nicht nur große Zeiteinsparungen möglich – auch der Verschnitt wird auf diese Weise spürbar reduziert." Einen wesentlichen Zusatzvorteil bietet das dem BAZ vorgelagerte Rohteillager. Zur Erhöhung der Kapazitäten können die darin gelagerten Fensterbauteile bei Auftragsspitzen mannlos auch außerhalb der Arbeitszeiten vollautomatisch bearbeitet werden.
Neben massiven Zeit- und Kostenvorteilen sorgt ein 140 m langer Bearbeitungsprozess für weitere Zugewinne in der Produktqualität. Optimiert wurde u. a. der Verleimungsprozess, der vollautomatisiert erfolgt und perfekten Halt ohne zeitintensive Nacharbeiten durch austretenden Leim gewährleistet. Auch die Mitarbeitenden profitieren: Deutlich verbesserte Rahmenbedingungen bieten z. B. die Aufnahme der Kanteln mithilfe von Saugsystemen und die automatisierte Erledigung ehemaliger Handarbeiten, z. B. dem Schleifen der Kanteln.
Effiziente Fertigung von derzeit über 50 Fenstersystemen
Zwischenlagerung der fertig bearbeiteten Kanteln vor der Rahmen- und Flügelmontage. Foto: © NIVEAU Fenster Westerburg GmbHSeit Ende Januar steht das neue Bearbeitungszentrum in Westerburg. Mehrere Profilsysteme wurden bereits vor Ort bei Working Process in Emilia-Romagna eingefahren, wo die Anlage entwickelt und bis zur Werksabnahme "FAT" (factory acceptance test) eingefahren wurde. Die Endabnahme und das Einfahren der verbleibenden Systeme erfolgte in Westerburg.
"Insgesamt können wir derzeit über 50 kundenspezifische Fenstersysteme auf einer einzigen Anlage fertigen. Dieses Angebot lässt sich bei Bedarf jederzeit weiter ausbauen", berichtet Dieter Heep, der die ersten Erfahrungen mit dem neuen BAZ als in jeder Hinsicht positiv bewertet.
Den Blick in Richtung Zukunft gewendet, fügt er hinzu: "Wir wollen perspektivisch unsere komplette Produktion durchstylen. Sobald sich sämtliche Abläufe fest etabliert haben, werden wir uns der Neugestaltung unserer Türenfertigung zuwenden."
Weitere Informationen: www.niveau.de
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