(Foto: © PS-Loop B.V.)

Neustart von PolyStyrene Loop

Die erste industrielle Anlage für das Recycling von EPS-Dämmstoffen aus Abriss- und Sanierungsarbeiten geht genau ein Jahr nach der Erstinbetriebnahme wieder an den Start.

Eine Gruppe von deutschen EPS-Herstellern – Mitglieder des Industrieverbandes Hartschaum e.V. – hat die niederländische PolyStyreneLoop- Anlage aus der Insolvenz gerettet. Der Kaufvertrag wurde notariell beurkundet.

Die niederländische PS-Loop B. V. am Standort Terneuzen ist nun eine 100%ige Tochter der deutschen GEC Group GmbH &Co. KG. GEC steht hierbei für "German EPS Converters Group". Darunter versammeln sich Beteiligungsgesellschaften der Unternehmensgruppen Bachl, Rygol Dämmstoffe sowie Brohlburg Dämmstoff- und Recyclingwerke.

Auch wird das Projekt von europäischen EPS-Rohstofffirmen (BASF, Bewi, Sunpor, Synthos und Unipol) sowie dem österreichischen EPS-Hersteller Hirsch über den europäischen Dachverband EUMEPS unterstützt. Ebenso engagiert sich der Flammschutzmittelhersteller ICL. Die Branchenlösung erfüllt einen wichtigen Auftrag der Europäischen Kommission bei der Umsetzung der Recyclingziele für Kunststoffe im Rahmen der Circular Economy Strategie der EU.

Insolvenz angemeldet

Die niederländische PolyStyreneLoop B. V. musste am 10. März diesen Jahres Insolvenz anmelden, da Bauverzögerungen aufgrund der Corona-Pandemie sowie steigende Energiekosten die Wirtschaftlichkeit des Projektes in Gefahr gebracht hatten.

Dabei war die Anlage nicht einmal ein Jahr zuvor, offiziell am 16. Juni 2021, in Betrieb genommen worden. Immerhin wurde in dieser Zeit der einmalige technische Nachweis erbracht, EPS-Dämmmaterial, welches mit dem einstigen Flammschutzmittel HBCD behandelt wurde, zu recyceln.

Vollwertiger Polystyrol-Rohstoff

Das Resultat ist ein vollwertiger Polystyrol-Rohstoff für die Produktion von neuen EPS-Dämmprodukten sowie die Wiedergewinnung von Brom als wichtige Ressource. In unmittelbarer Nachbarschaft der PS-Loop B. V. Anlage im niederländischen Terneuzen befindet sich die einzige Bromrückgewinnungsanlage Europas des Flammschutzmittelherstellers ICL.

Die Recyclingtechnik basiert auf einem vom Fraunhofer Institut für Verfahren- und Verpackungstechnik entwickeltem Prozess. In Terneuzen sollen jährlich 3.000 Tonnen HBCD-haltigen Materials recycelt werden. In Europa wird jedoch der jährliche Rückbau von 200.000 Tonnen erwartet. Dies zeigt das Potential für das Verfahren, dessen wirtschaftliche Bedingungen sich im Dauerbetrieb jetzt erweisen müssen.


Weitere Informationen: www.ivh.de