Hella schließt Werk in Duisburg
Der österreichische Sonnenschutz-Komplettanbieter Hella bereinigt sein Sortiment von Produkten mit hohem Kunststoffanteil und schließt den Standort im Ruhrgebiet.
"Als markengeführtes Unternehmen verfolgt Hella seine Nachhaltigkeitsstrategie mit voller Konsequenz und verabschiedet sich von Produkten mit hohem Kunststoffanteil. Die Sortimentsbereinigung bringt auch eine Bereinigung der Produktionslandschaft mit sich. Daher wird der Standort in Duisburg geschlossen", heißt es in der Pressemitteilung zur Standortschließung.
Der Wandel der letzten Jahre habe neben stetig steigenden Temperaturen auch Veränderungen der Baukultur und damit im Kerngeschäft des Unternehmens mit sich gebracht. Da der außenliegende Sonnenschutz an Fassaden der direkten Sonneneinstrahlung und somit enormen Temperaturschwankungen ausgesetzt sei, sehe Hella in Produkten mit hohem Kunststoffanteil keine Wachstumspotenziale.
Die dazugehörigen Sortimentsbereiche, die in Duisburg produziert werden, hätten für Hella bereits in den vergangenen Jahren an Relevanz in den wichtigsten Märkten und Zielgruppen verloren.
Kein positiver Betrag zum Unternehmenserfolg
An dem Standort wurden seit der Übernahme im Jahr 2007 Systemware, Komponenten und Aufsatzkästen für die internationale Kunststoff-Fensterindustrie hergestellt. Seit mehreren Jahren habe der Standort keinen positiven Beitrag zum Unternehmenserfolg mehr leisten können, heißt es in der Firmenmeldung. Dabei seien die Umsatzeinbußen nicht konjunkturell bedingt, sondern den Entwicklungen der Rahmenbedingungen geschuldet.
Andreas Kraler, geschäftsführender Gesellschafter der Hella Gruppe, bedauert die Schließung des Duisburger Standortes, bewertet sie vor dem Hintergrund der verfolgten Unternehmensstrategie und hinsichtlich der Unternehmerverpflichtung zum wirtschaftlichen Erfolg als notwendig. Foto: © HellaZudem sei der Preisdruck vonseiten der Kunststofffensterindustrie verschärft. Hella produziert nach eigenen Angaben aus Gründen der ökonomischen Nachhaltigkeit nicht um jeden Preis und stellt deshalb die Produktion im Werk in Duisburg ein.
"Wenngleich dieser Schritt eine alternativlose und logische Konsequenz unserer strategischen Organisationsentwicklung ist, so handelt es sich bei der Schließung dennoch um einen schmerzhaften Abschnitt in der Unternehmensgeschichte, der mich als Eigentümer und Manager nicht kalt lässt", so Andreas Kraler, geschäftsführender Gesellschafter der Hella Gruppe.
Sozialplan abgeschlossen
Der Betriebsrat wurde Ende Juli über die Pläne informiert. Die Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan, die die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen für 128 betroffene Arbeitnehmer abfedern, konnten am 18. August zwischen dem Unternehmen und den Arbeitnehmervertretern abgeschlossen werden.
"Uns ist bewusst, dass der Verlust des Arbeitsplatzes für jeden einzelnen Betroffenen ein massiver Einschnitt in das Berufs- und Privatleben ist. Als verantwortungsvolle Unternehmer sind wir jedoch dazu verpflichtet, einen langfristigen wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen", so Kraler. Das Unternehmen baut nun die Lagerbestände ab und organisiert den Abbaubetrieb, der in wenigen Monaten abgeschlossen sein soll.
Maßgefertigte Produkte aus anderen Hella Standorten
Sortimentsbereiche wie Rollläden-, Raffstore-, Senkrechtmarkisen- und Insektenschutz-Systeme sowie das Outdoor-Living-Sortiment rund um Markisen, Wintergartenbeschattungen und Terrassenüberdachungen werden wie bisher als maßgeschneiderte Produkte in den deutschen Produktionswerken in Werne und Geislingen sowie in Abfaltersbach in Österreich produziert.
An diesen Standorten ist der Großteil der Belegschaft beschäftigt. Das Unternehmen sieht zukünftiges Wachstum in Märkten, in denen Produkte mit hohem Aluminiumanteil und entsprechend längerer Lebensdauer nachgefragt sind. Besonders im gehobenen Qualitätswohn- und Objektbau spielt der ökologische Fußabdruck der verbauten Materialien eine große Rolle.
Über die Hella Gruppe
Hella ist einer der führenden europäischen Anbieter für Sonnen-, Licht- und Wetterschutzsysteme für Gebäude mit Hauptsitz in Abfaltersbach (Osttirol). Im Jahr 2024 erarbeiteten 1.200 Beschäftigte weltweit einen Umsatz von 185 Millionen Euro.
Das Produktportfolio umfasst aufeinander abgestimmte Außen- und Innenbeschattungslösungen, Sicherheitssysteme sowie entsprechende elektronische Steuerungen. Hella verfolgt eine Premiumstrategie und liefert Produkte und Services aus einer Hand.
Weitere Informationen: www.hella.info
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