Die Berechnung wurde mit aller gebotenen Sorgfalt - aber ohne Gewähr - erstellt.

Die Berechnung wurde mit aller gebotenen Sorgfalt - aber ohne Gewähr - erstellt. (Foto: © Branchenradar.com Marktanalyse GmbH)

Deutliches Plus bei Fassadensanierungen

FASSADE - Aktuell

April 2020

Laut Marktstudie des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com Marktanalyse GmbH wurden im Jahr 2019 in Österreich deutlich mehr Gebäudefassaden gedämmt als im Jahr zuvor.

Laut aktuellem "Branchenradar Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) in Österreich" erhöhten sich im Jahr 2019 die Herstellererlöse mit zertifizierten Fassadendämmungen um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 188,2 Millionen Euro. Die damit korrespondierenden baulichen Investitionen lagen bei rund 1,1 Milliarden Euro.

Angeschoben wurden sei der Markt jedoch nicht nur vom Neubau. Auch die Sanierung habe wieder signifikant angezogen, so die Analysten. Im Vergleich zu 2018 sei mit Fassadendämmungen für den Gebäudebestand um 5,3 Prozent mehr erlöst worden als im Jahr davor. Die Sanierungsquote habe sich somit wieder auf 1,64 Prozent erhöht.

Damit sei man zwar deutlich von der politischen Zielmarke von drei Prozent entfernt gewesen, unter Experten sei diese Marke aber sowieso umstritten. Denn eine Quote von drei Prozent bedeute, dass im Durchschnitt ein Gebäude alle 33 Jahre saniert werden sollte. Dies sei ein völlig unrealistisches Szenario.

Trend zu zertifiziertem Vollwärmeschutz

Zudem habe sich im vergangenen Jahr der Trend zu zertifiziertem Vollwärmeschutz mit Dämmstoffen aus Mineralwolle oder aus nachwachsenden Rohstoffen fortgesetzt, obwohl diese im Materialpreis im Durchschnitt um etwa siebzig Prozent teurer waren. Der Marktanteil habe sich erlösseitig auf 25,2 Prozent erhöht.

Das steigende Qualitätsbewusstsein der Bauherren habe sich allerdings auch noch in einem anderen Aspekt gezeigt: Die Nachfrage nach nicht-zertifizierten Wärmedämmverbundsystemen sei gesunken, trotz insgesamt höherem Bedarf. Bei nicht-zertifizierten WDVS werden die einzelnen Komponenten – Dämmstoff, Klebespachtel, Armierungsgewebe und Fassadenputz – laut Branchenradar nicht aufeinander abgestimmt, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Qualitätsmängeln steige. Dafür seien um sie etwa zwanzig Prozent günstiger als zertifizierte WDVS (Materialpreis).

Im Jahr 2019 seien rund 3,7 Millionen Quadratmeter nicht-zertifizierte Fassadendämmungen verarbeitet worden. Dem stünden 10,8 Millionen Quadratmeter an zertifizierten Systemen gegenüber. Der Marktanteil der zertifizierten WDVS habe sich im Jahresabstand um 1,2 Prozentpunkte auf 74,6 Prozent erhöht.

Branchenradar weist darauf hin, dass der in der Tabelle skizzierte Ausblick für das laufende und kommende Jahr wurde vor der Ausbreitung von COVID-19 errechnet worden ist und aufgrund des gesetzlich normierten, wirtschaftlichen Shutdowns, dessen Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzbar seien, mit großen Unschärfen behaftet ist.

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