Erste Produktionsserie von Low-Carbon Glas am französischen AGC-Standort Seingbouse. Das CO2-reduzierte Glas trägt zur nachhaltigen Erstellung und Sanierung von Gebäuden bei.

Erste Produktionsserie von Low-Carbon Glas am französischen AGC-Standort Seingbouse. Das CO2-reduzierte Glas trägt zur nachhaltigen Erstellung und Sanierung von Gebäuden bei. (Foto: © AGC Glass Europe)

AGC baut Produktion für CO2-reduziertes Floatglas aus

Mit Seingbouse startet der zweite Standort von AGC Glass Europe mit der Produktion von Low-Carbon-Floatglas.

Vor sechs Monaten begann AGC Glass Europe am Standort Moustier (Belgien) mit der Produktion ihres neuen Floatglases "Low-Carbon Planibel Clearlite" mit einem um mehr als 40 Prozent reduzierten CO2-Fußabdruck. Das neue Floatglas erzeugt weniger als sieben Kilogramm CO2 pro Quadratmeter bei vier Millimeter Glasdicke.

Jetzt startete mit Seingbouse der zweite Standort der Gruppe die Produktion des klimafreundlicheren Glases – der nächste Schritt des langfristigen Rollouts in der gesamten Gruppe. Mit der Inbetriebnahme dieser zusätzlichen Produktionskapazitäten erweiterte AGC zudem die Auswahl der CO2-reduzierten Produktvarianten von Stratobel (Sicherheitsglas), Stratophone (Lärmschutzglas), iplus (Wärmedämmglas) und den Sonnenschutzgläsern Stopray und Energy um vorspannbare Schichten (T-Coatings). Die gesamte Palette ist jetzt in allen Dicken von vier bis acht Millimeter erhältlich.

AGC verfolgt ganzheitlichen Ansatz

AGC Glass Europe geht mit einer weiteren Produktionsstätte den nächsten Schritt auf ihrer "Road to Carbon Neutrality". Der ganzheitliche Ansatz der Gruppe berücksichtigt die gesamte Wertschöpfungskette: Die Dekarbonisierung der Produktionsprozesse, die Reduzierung der CO2-Emissionen aus der vorgelagerten Lieferkette und weiterer indirekter Emissionen.

AGC nutzt die nachhaltigere Beschaffung von Rohstoffen, den Einsatz hocheffizienter Schmelzöfen mit innovativer Elektroboosting-Technologie, den verstärkten Einsatz von Recycling durch intelligente Pre-Consumer-Scherbenströme und den optimierten Transport zwischen AGC-Werken und Kunden. Die Gruppe fördert auch die Nutzung erneuerbarer Energien, indem sie nicht nur Ökostrom einkauft, sondern auch ihren eigenen grünen Solar- und Windstrom erzeugt.

Investoren bevorzugen nachhaltige Bauprojekte

Investoren und Bauherren verlangen zunehmend die Verwendung nachhaltiger Baustoffe. Entsprechend ausgestattete Gebäude besitzen einen kleineren ökologischen Fußabdruck, minimieren den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen und reduzieren Treibhausgasemissionen. Während der Bauphase sind hierfür kohlenstoffarme Materialien zu verwenden, die später recycelt in Kreisläufe eingehen können. Bauteile müssen wiederverwendbar sein und Abfälle vermieden – während des Bauprozesses und über den Lebenszyklus des Gebäudes hinaus.

Nervesa 21 wird ein Bürogebäude der Klasse A in Mailand, Italien. AGC liefert für die nachhaltige Sanierung des Gebäudes jeweils 6.500 Quadratmeter der Schallschutzgläser Low-Carbon Stratophone 66.2 und Low-Carbon Planibel Clearlite. Foto: © AGC Glass EuropeNervesa 21 wird ein Bürogebäude der Klasse A in Mailand, Italien. AGC liefert für die nachhaltige Sanierung des Gebäudes jeweils 6.500 Quadratmeter der Schallschutzgläser Low-Carbon Stratophone 66.2 und Low-Carbon Planibel Clearlite. Foto: © AGC Glass Europe

Für Investoren und Eigentümer gibt es auch finanzielle Argumente: Gesunde und ökologische Gebäude führen zu höheren Mieten und Verkaufspreisen, was wiederum das Potenzial für eine langfristige Wertsteigerung der Investition erhöht. Dementsprechend können Investoren und Fondsmanager durch die Verfolgung nachhaltiger Anlagenportfolios ihre Scope-3-Ziele verfolgen.

Die Verringerung indirekter Emissionen aus vor- und nachgelagerten Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette, aber auch die Reduzierung der Emissionen, die von den Mietern eines Gebäudes verursacht werden. Gebundenes Kohlendioxid (CO2, das in Materialien oder Produkten eingebunden ist) wird ebenso reduziert. Gleichzeitig können sie damit ihre "ESG-Kennzahlen" verbessern. Dieses steht für "Environment, Social, Governance", Kriterien, anhand derer die Nachhaltigkeits- und soziale Verantwortung von Unternehmen bewertet werden.

Erste Projekte

Die steigende Nachfrage zeigt sich für AGC Glass Europe bereits in den ersten Projekten, die mit dem neuen Low-Carbon-Glass von AGC Glass Europe realisiert werden:

UMC Research & Diagnostics Centre (Amsterdam, Niederlande)
Das UMC Amsterdam errichtete ein neues Forschungs- und Diagnosezentrum, für das 1.600 Quadratmeter kohlenstoffarmes ipasol Ultraselect 62/29 (Sonnenschutzglas) und kohlenstoffarmes Planibel Clearlite (Einfachglas) verwendet wurden

Nervesa 21 (Mailand, Italien)
Bei der Sanierung dieses 10.000 Quadratmeter umfassenden Gebäudes der Klasse A wurde ein nachhaltiger Ansatz verfolgt, um die höchste ESG-Einstufung zu erreichen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft werden mehr als 90 Prozent der bestehenden Rohstoffe und Materialien recycelt und ansonsten nur lokale Materialien eingesetzt. AGC liefert jeweils 6.500 Quadratmeter der Schallschutzgläser Low-Carbon Stratophone 66.2 und Low-Carbon Planibel Clearlite.

Mobilis (Brüssel, Belgien)
Das energieneutrale, innovative und flexible Gebäude von D‘leteren Immo soll die BREEAM Outstanding-Zertifizierung erzielen und für künftige Klimaveränderungen gerüstet sein. In der Fassade finden Low-Carbon Stratobel 44.2 (Sicherheitsglas) und Low-Carbon Stratophone 44.2 (Lärmschutzglas) Anwendung.

NDR Fernsehen, Hamburg
Für die Fassade des neuen NDR-Programmhauses in Hamburg Lokstedt wurden rund 2.000 Quadratmeter Low-Carbon Stratobel iplus 1.1 (Sicherheitsglas) und Low-Carbon Energy 72/38 (Sonnenschutzglas) eingesetzt.

AGCs Low-Carbon-Verglasungen sind qualitativ, ästhetisch und hinsichtlich ihrer technischen Werte identisch mit den herkömmlichen Funktionsgläsern der Gruppe, erzeugen in ihrer Produktion aber rund 40 Prozent weniger CO2.


Weitere Informationen: www.agc-yourglass.com