Eine gleichmäßige Anordnung der Dachoberlichter und eine lichtstreuende Verglasung halten auch bei klarem Himmel störende Blendungen fern.

Eine gleichmäßige Anordnung der Dachoberlichter und eine lichtstreuende Verglasung halten auch bei klarem Himmel störende Blendungen fern. (Foto: © FVLR)

Schutz vor Blendungen in großen Gebäuden

Wenn in der Vergangenheit beispielsweise die Beleuchtung einer Industriehalle geplant wurde, standen häufig die reinen Sehaufgaben im Vordergrund.

Inzwischen ist jedoch die Berücksichtigung zwei weiterer Punkte ebenso wichtig: die Wirkung des Lichts auf die Gesundheit und der Aspekt der Farbechtheit. Wie man dies umsetzen kann und dabei Blendungen vermeidet, erklärt der Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e.V. (FVLR).

Natürliches Tageslicht ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für optimale Arbeitsbedingungen. Es fördert die Produktivität, mindert die Fehlerrate, kann Unfälle verhindern und auch den Krankenstand verringern, weil natürliches Tageslicht wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden ist. Zudem lassen sich Farbunterschiede nur bei natürlichem Licht deutlich erkennen – ist dies nicht der Fall, steigt das Risiko für Fehler.

Dennoch muss bei einer Beleuchtung mit Tageslicht auch die Gefahr einer Blendung berücksichtigt werden. Zwar wird eine Blendung durch das natürliche Tageslicht von den Nutzern häufiger toleriert als die Blendung durch eine künstliche Lichtquelle, hohe Leuchtdichtenunterschiede sind trotzdem zu vermeiden: Sie können zu einer frühzeitigen Ermüdung der Augen führen oder beim Bedienen einer Maschine zu Unfällen führen.

Natürliche Beleuchtung an Nutzung anpassen

Wichtig ist bei der Planung der Dachoberlichter bereits die Auswahl der Verglasung. So verhindert eine lichtstreuende Ausführung auch bei klarem Himmel die direkte Sonneneinstrahlung. Sie ermöglicht eine diffuse Ausleuchtung, die für eine gleichmäßige Lichtverteilung im Raum sorgt. Bei Dachoberlichtern, wie Lichtkuppeln und Lichtbänder, die nicht mit einer lichtstreuenden Verglasung ausgestattet sind, kann es bei falscher Anordnung zu einer verstärkten Blendung kommen.

Um dies zu vermeiden, sollte der Abstand zwischen zwei Dachoberlichtern so groß sein wie die Spanne zwischen den angebrachten Oberlichtern und dem Boden. Generell sollten besser mehrere kleine Dachoberlichter mit einer lichtstreuenden Verglasung anstelle von wenigen großflächigen verbaut werden. Wie bereits die bisherige Normenreihe DIN 5034 empfiehlt auch DIN EN 17037 eine zusätzliche flexible Verschattung.

Diese ermöglicht eine Anpassung der Beleuchtung durch Tageslicht entsprechend der jeweiligen Nutzung des Gebäudes. Während sie geöffnet bei bedecktem Himmel genügend natürliches Licht in den Raum lässt, schützt sie geschlossen zusätzlich zu einer lichtstreuenden Verglasung und optimalen Anordnung der Dachoberlichter vor einer eventuellen Blendung.

Natürliche Lichtquellen bevorzugen

Bereits im Entwurf sollte das Tageslicht als Ausgangspunkt für die Lichtplanung dienen – zum Wohle der Mitarbeiter und somit auch zum Vorteil des Unternehmens. Im Idealfall sollten also lichtstreuende Verglasungen angewendet werden und der Planer kleine Lichtkuppeln und Lichtbänder großflächigen Dachoberlichtern vorziehen sowie flexible Verschattungen berücksichtigen.

Das Wichtigste in Kürze:
- Natürliches Tageslicht ist eine grundsätzliche Voraussetzung für optimale Arbeitsbedingungen
- Natürliches Tageslicht ist wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden
- Farbunterschiede lassen sich nur bei natürlichem Licht deutlich erkennen
- Blendungen müssen vermieden werden, damit die Augen nicht frühzeitig ermüden
- Die richtige Verglasung spielt eine maßgebliche Rolle
- Eine zusätzliche flexible Verschattung wird empfohlen

 

Weitere Informationen unter: www.fvlr.de