Prüfung eines einbruchhemmenden Fensters im Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert (PIV).

Prüfung eines einbruchhemmenden Fensters im Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert (PIV). (Foto: © PIV)

Einbruchschutz im Herbst: Jetzt das Zuhause sicher machen

Der Herbst hat den Sommer abgelöst und so startet nun die dunkle Jahreszeit. Daher ist wieder besondere Vorsicht in Sachen Wohnungseinbrüche geboten. Was man für die Verstärkung des Einbruchschutzes tun kann.

Aus der Polizeilichen Kriminalstatistik geht hervor, dass der Wohnungseinbruchdiebstahl im Jahr 2020 um 13,9 Prozent (-12.122 Fälle) gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist. Auch 2021 zeigt sich an den aktuellen Zahlen der Bundesländer, dass die Einbrüche erneut weniger geworden sind. Das teilt der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) mit.

Einbruchschutz bleibt wichtiges Thema

Bundesländer mit üblicherweise hohen Fallzahlen konnten sogar einen sehr starken Rückgang verzeichnen. Zwar setzt sich der rückläufige Trend der Wohnungseinbrüche weiter fort. Dennoch ist der richtige Einbruchschutz nach wie vor ein wichtiges Thema.

Die rückläufigen Zahlen bestätigen, dass sich die Sicherungsmaßnahmen gegen Wohnungseinbruchdiebstahl lohnen. Zudem hatte aber auch die Corona-Pandemie Einfluss auf die Entwicklung. Unter anderem durch Homeoffice und Kurzarbeit sowie den eingeschränkten Freizeitaktivitäten waren viel mehr Menschen zu Hause als sonst. Dennoch ist es ratsam, sich mit dem Thema Einbruchschutz auseinanderzusetzen.

Bauliche Schwachstellen erkennen und beheben

Für einen guten Einbruchschutz beziehungsweise eine gute Einbruchhemmung ist es wichtig, auf mechanische Sicherungen zu setzen. Bauliche Schwachstellen sollten erkannt und durch geprüfte einbruchhemmende Bauteile gesichert werden.

Auch wenn es keine 100-prozentige Sicherheit vor einen Einbruch gibt, da alle Bauteile mit den richtigen Hilfsmitteln irgendwann überwindbar sind, ist es wichtig, es den Einbrechern so schwer wie möglich zu machen. Einbrecher wollen nicht entdeckt werden, daher brechen sie den Einbruch ab, wenn ihr Versuch zu lange dauert.

Somit sollten auch unter anderem Einstiegsorte in schlecht einsehbaren Gebäudebereichen wie Kellertüren oder Fenster gut gesichert werden. Mit veralteten, unzureichend gesicherten Fenstern und Türen, kann man Einbrecher nicht lang abhalten. "In Sachen Einbruchschutz besteht auch weiterhin hoher Nachholbedarf und deshalb muss man unbedingt tätig werden, bevor es zu spät ist", so Stephan Schmidt, Geschäftsführer des FVSB.

Einbau von einbruchhemmenden Türen

Doch was schützt gegen einen Einbruch? Vor allem widerstandsfähige Türkonstruktionen und Anbauteile sind hier sinnvoll. So sollten also geprüfte einbruchhemmende Türen mit Sicherheitsbeschlägen, Sicherheitsschlössern und Mehrfachverriegelungen verwendet werden.

Zudem ist es möglich, Zusatzsicherungen wie Querriegelschlösser oder Kastenriegelschlösser einzusetzen. Fenster, Terrassen- und Balkontüren sind durch Sicherheitsbeschläge mit Pilzkopfverriegelungen und Sicherheitsschließblechen zu sichern. Zudem kann man hier Fensterzusatzsicherungen wie Fensterzusatzschlösser oder weitere Sicherungen wie Gitter und massive Rollladen einsetzen.

Von Anfang an auf einbruchhemmende Bauteile setzen

Im Idealfall wird von Anfang an auf geprüfte einbruchhemmende Türen und Fenster gesetzt, so muss man nicht nachrüsten. Solche Türen und Fenster wurden bei einem akkreditierten Prüfinstitut, wie beispielsweise dem Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert (PIV) nach der DIN EN 1627 geprüft.

Diese Europäische Norm beinhaltet die Anforderungen und Klassifizierung von einbruchhemmenden Bauteilen. Je nachdem welchen Anforderungen das Bauteil in der Prüfung standhält, wird es gemäß der Norm entsprechend als einbruchhemmend klassifiziert.

Widerstandsklasse 2 eignet sich für Privathäuser

So werden die Produkte nach der Norm DIN EN 1627 in eine der Widerstandsklassen (engl. Resistance Class, RC) RC 1 N bis RC 6 klassifiziert. Bei Fenstern und Türen im privaten Bereich wird mindestens die Widerstandsklasse RC 2 empfohlen.

Zur Nachrüstung sind nur geprüfte Nachrüstprodukte gemäß DIN 18104-1 (Aufschraubbare Nachrüstprodukte) und -2 (Im Falz eingelassene Nachrüstprodukte) zu empfehlen. Diese Produkte sind in Anlehnung an die DIN EN 1627 auf die Widerstandsklasse RC2 geprüft und bieten daher auch einen sehr guten Schutz gegen Einbruch.

Beratungsstellen zum Thema Einbruchschutz

Die Kommission Polizeiliche Kriminalprävention (KPK) veröffentlicht regelmäßig Listen mit geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Produkten. Zudem informieren und beraten die polizeilichen Beratungsstellen zum Thema Einbruchschutz. So können sich Verbraucher einen Überblick verschaffen und ihr Zuhause sicherer machen.

Wichtig ist immer, dass einbruchhemmende Bauteile stets von einem Fachbetrieb montiert werden. „Da falsch montierte Produkte auch keinen Schutz vor einem Einbruch bieten, sollte man die Montage einem Fachmann überlassen“, erläutert Stephan Schmidt.

Das Wichtigste in Kürze: - Die Wohnungseinbrüche sind 2020 zurückgegangen.
- Der Einbruchschutz ist dennoch nach wie vor ein wichtiges Thema für Haus- und Wohnungseigentümer.
- Einer der Schwerpunkte beim Einbruchschutz ist die mechanische Sicherung.
- Einbruchhemmende Türen mit Mehrfachverriegelung sollten nach Möglichkeit verbaut werden.
- Auch die Fenster kann man beispielsweise mit Fensterzusatzschlössern oder Gitter ausstatten.
- Nach Möglichkeit sollten Fenster und Türen mindestens die Widerstandsklasse RC 2 haben.
- Listen zu einbruchhemmenden Produkten veröffentlicht zum Beispiel die KPK (Kommission Polizeiliche Kriminalprävention)

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