Barrierefreie Fenster und Fenstertüren sollten beim Hausbau mit eingeplant werden. Unter anderem lassen sie sich mit dem Smartphone und Tablet öffnen und schließen.

Barrierefreie Fenster und Fenstertüren sollten beim Hausbau mit eingeplant werden. Unter anderem lassen sie sich mit dem Smartphone und Tablet öffnen und schließen. (Foto: © Rademacher/Axel Breuer)

Barrierefreiheit: Darauf kommt es bei Fenstern und Fenstertüren an

Die Gesellschaft wird – auch dank des medizinischen Fortschritts – immer älter. Barrierefreiheit in den eigenen vier Wänden wird deshalb für das Wohnen im Alter essentiell. Fenster und Fenstertüren spielen dabei eine große Rolle.

Barrierefrei sind Fenster und Fenstertüren, wenn sie leicht bedienbar und mit Schwellen geringer Höhe verbaut sind, die Öffnungsgriffe von allen Bewohnern erreicht werden können und ein Ausblick aus dem Fenster auch aus der Sitzposition möglich ist.

Barrierefreie Tür- oder Bodenschwelle

Heutzutage bieten immer mehr Hersteller Konstruktionen an, die auf eine Gebrauchstauglichkeit für alle Menschen, ob mit oder ohne Beeinträchtigung, ausgerichtet sind. "Beim Hausbau oder der Modernisierung sollten barrierefreie Fenster und Fenstertüren von Anfang an mit eingeplant werden", betont Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fenster und Fassade (VFF).

Die gute Passierbarkeit ist ein weiteres Merkmal bei Fenstertüren. Hier sollten extra breite Ausführungen eingeplant werden, bei denen die Tür- oder Bodenschwelle barrierefrei konstruiert ist. Auf diese Weise ist ein problemloses Durchkommen immer garantiert.

Ausstattung mit besonderen Features

Wenn beispielsweise eine Terrassentür geplant ist, sollten zusätzliche Maßnahmen vorgesehen werden, sodass kein Wasser eindringen kann. Unter anderem können spezielle Entwässerungsrinnen, ein Vordach oder ein feuchteresistenter Boden berücksichtigt werden.

Darüber hinaus gibt es die sogenannte "Soft-Close-Funktion". Diese erleichtert den Umgang mit den teilweise massiven Bauteilen zusätzlich. "Das gehört bei den aktuellen, hochwertigen Produkten mittlerweile zum guten Ton", sagt Lange. Als Mindestmaß für die Durchgangsbreite von Türen gilt eine lichte Breite von 90 Zentimetern.

Automatisches Öffnen und Schließen mit mobilen Endgeräten

Bei Fenstern sorgen automatisierte Elemente für ein Maximum an Komfort und Bewegungsfreiheit. Über eine Fernbedienung, das Smartphone oder per Touchscreen können die Fenster und Fenstertüren geöffnet und geschlossen werden.

Außerdem kann über die Geräte der Sonnenschutz bedient werden. Daneben besteht die Möglichkeit, über entsprechende Fenstersensoren die Heizung zu regeln. "Moderne Zutrittskontrollsysteme sorgen für zusätzliche Sicherheit", empfiehlt Lange.

Mit Hilfe eines Fingerscanners, Transponders oder über Bluetooth kann berührungslos die Haustür geöffnet und geschlossen werden, um ins eigene Haus zu gelangen. "Auch eine intelligente Rechtevergabe, die den Zutritt für Pflegepersonal oder andere Besucher sicherstellt, ist heute kein Problem mehr", so Lange.

Selbstreinigendes Glas erleichtert das Putzen im Alter

Moderne Fenster und Fenstertüren gibt es außerdem bei zahlreichen Herstellern mit einem besonderen Feature, dem selbstreinigendem Glas. Damit wird nicht nur das Großreinemachen erleichtert, weil sie weniger geputzt werden müssen. Fenster mit diesem Glas tragen erheblich zum Wohnkomfort im Alter bei.

Das Geheimnis ist die Glasoberfläche, welche eine sogenannte pyrolytische Beschichtung aufweist. Diese zersetzt mit Hilfe des Tageslichts organische Verschmutzungen wie Pollen oder Moosansätze. Für Gläser im Innenbereich bietet sich eine spezielle Versiegelung der Glasoberfläche mit Nanotechnik oder eine pyrolytische Beschichtung an, die zusätzlich einen Korrosionsschutz bietet.

Verschmutzungen werden durch Regen abgespült  

Da die Beschichtung gleichzeitig Wasser anzieht und aufnimmt, bildet das Wasser einen tropflosen Feuchtigkeitsfilm. Auf diese Weise werden die Verunreinigungen mit dem Regen abgewaschen, ohne Wasserränder zu hinterlassen – die Glasoberfläche bleibt länger sauber.

"Selbstreinigendes Glas eignet sich besonders außen für den Einbau in allen Dachflächen inklusive Vordächer, in Wintergärten oder auch für alle großflächigen Verglasungen, zum Beispiel Panoramafenster", empfiehlt Jochen Grönegräs, Geschäftsführer der Gütegemeinschaft Flachglas. Selbstreinigendes und damit pflegeleichtes Glas nimmt einem viel Arbeit ab und spart viel Zeit. Am Ende hat man glasklare Glasflächen ohne hässliche Wasserränder und Schmutz.

Das Wichtigste in Kürze:- Bei barrierefreien Fenstern und Fenstertüren sind die Öffnungsgriffe in Höhe der Sitzposition.
- Die Tür- und Bodenschwelle ist barrierefrei, so dass ein Durchkommen ohne Probleme möglich ist.
- Über Smartphone, Tablet oder per Touchscreen können barrierefreie Fenster und Fenstertüren bedient werden.
- Sie können außerdem mit weiteren Sicherungsfunktionen, wie beispielsweise ein Zutrittskontrollsystem, ausgestattet werden.
- Selbstreinigendes Glas bei Fenstern und Fenstertüren erleichtert das Putzen erheblich - und das besonders im Alter.
- Die Glasoberflächen bei selbstreinigendem Glas verfügen über eine spezielle Beschichtung. So bleibt die Glasoberfläche länger sauber.

 

Weitere Informationen: Tipps und nützliche Hinweise für die optimale und persönlich sinnvollste Lösung für barrierefreie Fenster und Türen können die Mitarbeiter im Fachhandel geben. Wer auf der Suche nach einem kompetenten Ansprechpartner ist, findet unter fenster-können-mehr.de einen Fenster-Experten ganz in der Nähe. 

 

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