Starke Basis, smarte Lösungen und partnerschaftliches Denken
Das Familienunternehmen Folgner aus Bad Aibling steht seit fast fünf Jahrzehnten für Qualität im Bereich Sonnenschutzlösungen. Mit einem zweiten Standort in Pirmasens, digitaler Kompetenz und starken Kooperationen stellt sich das Unternehmen zukunftsorientiert auf.
Im Gespräch mit dem RTS Magazin erklärt Geschäftsführer Sebastian Folgner, warum Vielfalt und Partnerschaft für ihn der Schlüssel zum Erfolg sind und welche Rolle die Digitalisierung sowie der Fachhandel dabei spielen.
RTS: Wie würden Sie aktuell die wirtschaftliche Situation bei Folgner beschreiben?
Sebastian Folgner: Wir sind insgesamt zufrieden mit unseren Umsätzen. Zwar sehen wir keine dynamische Hochphase, vielmehr eine Seitwärtsbewegung – aber entscheidend ist: keine Produktsparte ist bei uns komplett eingebrochen. Unsere breite Basis an Produkten hilft uns in der aktuell schwierigen Marktlage. Besonders auffällig und überraschend ist, dass sich der Rollladen-Bereich in den letzten zwei Jahren sehr gut entwickelt hat. Wir gehen davon aus, dass dies in der hohen Preis-Sensibilität der Kunden begründet ist.
RTS: Sie haben eine Kooperation mit Heroal im Bereich Fassade. Wie passt das zu Ihrem Portfolio?
Sebastian Folgner: Ganz genau, wir haben gemeinsam mit Heroal ein System entwickelt, bei dem wir den Sonnenschutz liefern – Heroal übernimmt die Fassade. Das ermöglicht uns, Ausschreibungen zu bedienen, bei denen beide Elemente gefragt sind. So kombiniert sich unsere Stärke im Sonnenschutz mit der Fassadenkompetenz von Heroal. Das ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wir unsere Produkttiefe nutzen und gleichzeitig Partner suchen – ganz nach dem Motto "better together".
RTS: Wie wichtig ist Ihr zweiter Standort in Pirmasens für Sie?
Sebastian Folgner: Ohne diesen neuen Standort würden wir heute nicht so gut dastehen. Hier erfolgt die Fertigung der Rollladenpanzer wie auch der Rolltore. Die Rollladenpanzer werden bislang im Werksverkehr nach Aibling gebracht. Geplant ist, die Produktionsabläufe am Standort Pirmasens zusammenzuführen und das Produktprogramm Rollladen weiter zu stärken und auszubauen. Die Entscheidung für den zweiten Standort war definitiv richtig, nach etwa drei Jahren wird das für uns ganz klar deutlich. Wir sind angekommen in der Region, haben eine Struktur entwickelt für Rheinland-Pfalz und das Saarland. Die regionale Bekanntheit ist absolut wichtig – egal, welches Produkt an welchem Standort gefertigt wird. Auch der Bereich Rolltor, der an diesem Standort beheimatet ist, entwickelt sich sehr positiv. Perspektivisch werden wir den Standort weiter ausbauen.
RTS: Sie haben ein sehr breites Produktspektrum – wie managt man das in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten?
Sebastian Folgner: Wir setzen ganz bewusst auf Vielfalt: Unsere Angebots¬palette umfasst Rollläden, ZipScreen-Elemente, Raffstores, Insektenschutzsysteme, Markisen, Rolltore sowie Smart-Home-Systeme. Das erlaubt uns, auf Marktveränderungen flexibel zu reagieren. Ein Beispiel: Der Insektenschutz läuft sehr gut, ist einfach zu montieren, und lässt sich in unsere Systeme integrieren. Zudem haben wir auch in 2025 mit unserem ZipScreen-Angebot ein sehr gutes Wachstum erzielt. Mit hoher Windstabilität, vielseitigen Transparenzstufen und Sonderlösungen, wie zum Beispiel die Ganzglasecke, bieten wir einen Mehrwert, den die Kunden schätzen. Unser Zip-Angebot hat sich deshalb beim Fachhandel etabliert.
RTS: Welche Rolle spielt Digitalisierung bzw. Online-Bestellung bei Ihnen?
Sebastian Folgner: Wir haben vor etwa einem Jahr unseren Online-Bestell-Konfigurator eingeführt. Beispielsweise können ZipScreens online konfiguriert werden – Breite, Höhe, Kastengröße, Farbe – und das Ergebnis wird direkt generiert. Aktuell haben wir eine Quote von rund 23 Prozent Online-Bestellungen, Neukunden nutzen das besonders gern. Zudem gibt es einen kleinen Nachlass bei Online-Bestellung, was den Einstieg erleichtert. Gleichzeitig bleiben wir flexibel: Wir programmieren den Konfigurator nämlich selbst und passen ihn laufend den Anforderungen unserer Fachhandelspartner an.
RTS: Apropos Fachhandel – wie unterstützen Sie Ihre Partner?
Sebastian Folgner: Der Fachhandel ist zentral für uns. Wir bedienen unterschiedliche Gewerke, daher müssen unsere Produkte im Handling so einfach wie möglich sein. Zudem bieten wir individuelle Schulungen, insbesondere zu Raffstores und ZipScreens. Online-Seminare runden das Angebot ab. Außerdem kooperieren wir mit Partnern wie Somfy, insbesondere im Smart-Home- und Steuerungsbereich, und Fenster-Partnern wie der Firma Putz Fenster – denn das Fenster ist oft der Einstieg zum Kunden. Muster für die Ausstellung, Support-Materialien, Alltags-Werkzeuge – all das unterstützen wir.
RTS: Können Sie uns ein bisschen über Ihre Produktinnovationen erzählen?
Sebastian Folgner: Eine aktuelle Neuheit ist unser System SkyTwin – eine Kombination von Rollladen und ZipScreen in einem Vorbausystem. Tagsüber nutzt man den ZipScreen als Blendschutz, abends den Rollladen als Vollschutz. Eine weitere Innovation ist unsere neue Raffstore-Lamelle i88 – matte Oberfläche, Feinstruktur, vielseitige Farbe – beides ist bereits lieferfähig. Und wir haben systemübergreifende Verbesserungen vorgenommen, beispielsweise die Integration von Insektenschutz, eine Optimierung von Aufmaß- und Montageprozessen. Insgesamt ist unser Anspruch, jederzeit effizient und proaktiv zu sein.
RTS: Zum Abschluss: Was steht 2026 bei Ihnen an?
Sebastian Folgner: In 2026 planen wir erneut Kundenevents– wir laden Architekten, Partner und Kunden ein, um Neuheiten vorzustellen, Netzwerke zu stärken und gemeinsam Zukunftsthemen wie Gebäuderesilienz, Energieeffizienz und smarten Sonnenschutz zu diskutieren. Auf diese Veranstaltungen freuen wir uns schon sehr. Generell gilt für uns: Wachstum sowie Optimierung unserer Produktionsabläufe. Wir bleiben also dran.
RTS: Danke für die Einblicke!
Weitere Informationen: folgner-rolladen.de
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