Mitte Oktober fand in Berlin der erste Parlamentarische Abend in Präsenz statt.

Mitte Oktober fand in Berlin der erste Parlamentarische Abend in Präsenz statt. (Foto: © RTG)

Baupolitik zwischen Krisen und Chancen

Unter dem Titel "Startpunkt Sanierungswelle – Baubranche zwischen Krisen und Chancen" veranstaltete die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle RTG am 18. Oktober in Berlin ihren ersten Parlamentarischen Abend in Präsenz.

Vor Gästen aus der Politik und den Gebäudebranchen diskutierte Thomas Drinkuth, Leiter der RTG, zunächst die aktuelle Marktsituation mit den Verbandschefs Frank Lange (VFF), Jochen Grönegräs (BF) und Lars Rippstein (IVRSA). Die Impulse aus dieser Runde waren dann Thema der folgenden Diskussion mit den Baupolitikern/-innen Anja Liebert (Bündnis90/Die Grünen), Bernhard Daldrup (SPD), Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) und Daniel Föst (FDP).

"In der aktuellen Krisensituation mit unbezahlbaren Energiepreisen sind natürlich dringend Entlastungsmaßnahmen nötig. Es muss aber auch darum gehen, jetzt gezielt die energetische Sanierung zu stärken und damit das Übel der hohen Energieverbräuche an der Wurzel zu packen. Das haben wir deutlich gemacht", resümiert Thomas Drinkuth.

Deutlich mehr Gebäudesanierung sei aber nicht nur für die Stabilisierung des Energiesystems und die Versorgungssicherheit notwendig. Für die Baubranchen, die einen Rückgang der Neubautätigkeit erwarten, stellt sie zudem ein zunehmend wichtiges Geschäftsfeld dar.

Verlässliche politische Rahmenbedingungen

"Wir brauchen jetzt verlässliche politische Rahmenbedingungen. Die Sanierungswelle muss endlich Realität werden. Wenn Ordnungs- und Förderpolitik deutlich in diese Richtung zeigen, können wir uns darauf auch einstellen, betonte Thomas Drinkuth. Wichtig sei nicht nur eine kurzfristige Verbesserung der Fördersituation, sondern auch die Unterstützung der Bundesregierung für die derzeit in Brüssel verhandelten energetischen Mindestanforderungen an Bestandsgebäude. Die Abgeordneten betonten hier teils die Umsetzungsschwierigkeiten bei einem solchen Instrument, teils aber auch die Vorteile und die Notwendigkeit.

Zudem nutzte die RTG den Parlamentarischen Abend, um Kernergebnisse ihrer neuen Fachkräftestudie vorzustellen. "In der Montage von Fenster, Rollläden, Sonnenschutz und Automation sind Kapazitätsreserven für mehr Sanierung vorhanden. Zudem steigt die Produktivität. Aber: Um eine deutlich steigende Nachfrage nach Gebäudesanierung bedienen zu können, müssen wir auch Fachkräfte dazu gewinnen - gegen den demografischen Trend. Dafür brauchen wir politische Unterstützung", fasst Thomas Drinkuth die Ergebnisse zusammen.

Die Studie der RTG wurde vom Marktforschungsinstitut B+L in 2021 und 2022 erstellt. Die Studie samt Grafiken sowie Bildmaterial vom Parlamentarischen Abend stehen auf der Website der RTG zur Verfügung.


Weitere Informationen: transparente-gebauedehuelle.de