Neben dem fehlenden Wissen ist die Sorge vor der Umsetzung eine große Hemmschwelle. Sowohl die Praxis als auch die Studienergebnisse belegen allerdings, dass die Sorgen vor der Umsetzung unbegründet sind.

Neben dem fehlenden Wissen ist die Sorge vor der Umsetzung eine große Hemmschwelle. Sowohl die Praxis als auch die Studienergebnisse belegen allerdings, dass die Sorgen vor der Umsetzung unbegründet sind. (Foto: © Internorm)

Sanierungsmarkt Österreich

Die neue Sanierungsoffensive des Bundes steht im Einklang mit einer Studie des Fensterbauers Internorm, die die Förderung von 50 Prozent der anrechenbaren Investitionskosten als "optimal" ausmacht.

Die aktuelle Sanierungsstudie von Internorm ermittelte eine optimale Förderhöhe von 50 Prozent der anrechenbaren Investitionskosten. Der Förderrahmen für energetische Sanierungen in Österreich liegt genau auf diesem Level. Bei der neuen Sanierungsoffensive des Bundes wird der Bund künftig bis zur Hälfte der Investitionskosten übernehmen.

Trotz drohender massiver Strafzahlungen ist die Sanierungswende in Österreich bisher noch nicht wirklich in Gang gekommen. Dabei ist die Steigerung der Sanierungsquote ein wesentlicher Motor für eine CO2-Reduktion. Von der politischen Zielgröße von drei Prozent ist der Markt derzeit noch weit entfernt. Die neue Förderoffensive des Bundes für thermisch-energetische Sanierungen von Gebäuden könnte dies nun ändern.

Investitionsentlastung weit jenseits der 50 Prozent

Internorm-Miteigentümer Christian Klinger: Eine Verdreifachung der Bundesförderung auf 42.000 Euro für eine umfassende Sanierung gemäß klimaaktiv und von maximal 50 Prozent der anrechenbaren Investitionskosten trifft genau das notwendige Ausmaß, das laut unserer Studie benötigt wird, um die Sanierungslethargie in der Bevölkerung zu durchbrechen. Foto: © InternormInternorm-Miteigentümer Christian Klinger: Eine Verdreifachung der Bundesförderung auf 42.000 Euro für eine umfassende Sanierung gemäß klimaaktiv und von maximal 50 Prozent der anrechenbaren Investitionskosten trifft genau das notwendige Ausmaß, das laut unserer Studie benötigt wird, um die Sanierungslethargie in der Bevölkerung zu durchbrechen. Foto: © Internorm

Die Kombination aus Bundes- und Landesförderung sorgt für eine Investitionsentlastung weit jenseits der 50 Prozent und ist auch laut der Internorm-Sanierungsstudie ein höchstattraktiver Anlass, endlich zu sanieren. Selbst umfangreiche Projekte rechnen sich so bereits in weniger als vier Jahren, so das Unternehmen.

Schon bei einem reinen Fenstertausch führten die laufend gestiegenen Energiekosten zu einer schnellen Amortisation, erklärt Internorm und rechnet vor: "Wenn ein 150 m2 großes Einfamilienhaus mit 50 m2 Glasfläche von Einfach- auf Dreifachverglasung umgestellt wird, so reduzieren sich die jährlichen Heizkosten um durchschnittlich rund 4.000 Euro. (1)

Bei einem veranschlagtem Investitionsaufwand von ca. 30.000 Euro macht sich das Sanierungsprojekt derzeit ohne Förderung in etwas mehr als sieben Jahren bezahlt. Im Rahmen der neuen Förderoffensive rechnet sich dasselbe Projekt bei 50 Prozent Förderung in weniger als vier Jahren – in Kombination mit der Landesförderung sogar noch schneller."

Ursachen auf den Grund gehen

Die Frage, warum beim Sanieren dennoch Zurückhaltung herrscht, hat sich Internorm gestellt und eine Studie beim renommierten Marktforschungsinstitut MARKET in Auftrag gegeben, um den Ursachen auf den Grund zu gehen.

"Unser Antrieb war, ein tieferes Verständnis zu erlangen, was die Menschen vom Sanieren abhält, obwohl es aus vielen Perspektiven gewinnbringend wäre. Wir wollten aber ebenso herausfinden, welche entscheidenden Motivationsfaktoren es gibt, um, endlich Schwung in die österreichische Sanierungslandschaft zu bringen", fasst Christian Klinger, Internorm-Miteigentümer und Unternehmenssprecher, die Ziele der Studie zusammen.

Key Facts der Internorm-Sanierungsstudie 2023 auf einen Blick

Fehlendes Wissen:
- 55 % der Hausbesitzer glauben, dass ihr Haus energetisch nicht saniert werden muss.
- 51 % der Besitzer von sanierungsbedürftigen Gebäuden kennen ihre Energiekennzahl oder ihren Heizwärmebedarf nicht.
- 50 % wissen nicht, wie hoch ihr mögliches Energieeinsparungspotenzial tatsächlich ist.

Fehlende Sanierungsbereitschaft:
- Ca. 80 % der Befragten planen entweder gar keine Sanierung und wenn, müssen sie diese aufgrund, der derzeitigen Kostensituation verschieben.

Fehlende ganzheitliche Betrachtung:
- Der Fokus liegt immer noch auf der Modernisierung der Heizungsanlagen bzw. Photovoltaik.
- Eine ganzheitliche Betrachtung der thermischen Sanierung und eine sinnvolle Planung mit entsprechender Reihenfolge der Maßnahmen ist ausbaufähig.

Schwierige Rahmenbedingungen:
- Es herrscht ein bürokratisches, föderalistisches Fördersystem, das schwer zu durchschauen ist.
- Zudem gibt es schwer erfüllbare Bedingungen bei der Kredit- und Finanzierungsvergabe.
- Hohe Kostensteigerungen verhindern zudem Sanierungsprojekte im privaten Bereich.

Barrieren und Sorgen:
- Hauptbarrieren für eine Sanierung sind mangelndes Problembewusstsein, hohe Kosten und Finanzierungsschwierigkeiten sowie zu wenig staatliche Unterstützung.
- Die Befragten sorgen sich um Finanzierung und Kosten, Kostentreue, Schmutz und Lärmbelastung, Dauer und pünktlicher Ablauf der Sanierung.

Realsituation Sanierung:
- Bei 96 % wurden die Erwartungen erfüllt.
- 92 % würden wieder Sanieren.

Überzeugende Argumente:
- Wenn es sich rechnet und finanzielle Unterstützung durch ausreichende Förderungen da wäre, würde sich die Sanierungsbereitschaft signifikant erhöhen.
- Neben der Wiederherstellung von Funktionalitäten stehen der Kosteneinsparungseffekt, die Energieeffizienz, Wohnqualität und Emissionsvermeidung im Mittelpunkt.

Förderung:
- Förderhöhen von 30 bis 50 % könnte zu einer Steigerung der Sanierungsprojekte von 30 % führen.
- Effiziente Fördermodelle steigern die Sanierungsbereitschaft (Quote), senken Emissionen und vermeiden Strafzahlungen.

Kurz-Info Internorm

Der österreichische Fensterbauer Internorm ist nach eigenen Angaben die größte Fenstermarke Europas und Arbeitgeber für 2.114 Mitarbeiter:innen (vollzeitäquivalent). Mehr als 28 Millionen Fenstereinheiten und Türen – zu "100 % made in Austria" – haben die drei Produktionswerke Traun, Sarleinsbach und Lannach bisher verlassen.

Zudem wurden bereits über 900.000 Sanierungen erfolgreich abgewickelt. Gemeinsam mit rund 1.300 Vertriebspartnern in 21 Ländern arbeitet das Unternehmen aus Traun in Oberösterreich am Ausbau seiner Marktposition. Zur Produktpalette gehören neben den Fenster- und Türsystemen auch Sonnen- und Insektenschutz.

(1) Kalkulation im Internorm-Energiesparrechner (Stand 30.11.23)


Weitere Informationen: www.internorm.com