Im Palais am Pariser Platz liefen alle Leitungen und Bilder des Politik-Dialogs zusammen – vor Ort: Thomas Drinkuth, RTG, und Eckhard Pols, CDU (rechts).

Im Palais am Pariser Platz liefen alle Leitungen und Bilder des Politik-Dialogs zusammen – vor Ort: Thomas Drinkuth, RTG, und Eckhard Pols, CDU (rechts). (Foto: © VFF)

Klimaschutz durch mehr Gebäudesanierung mit Fenstern und Fassaden

Am 15. Juni fand der Online-Politik-Dialog des VFF statt. Die Veranstaltung befasste sich mit dem Themenkomplex Klimapolitik und Erhöhung der Gebäudesanierungsrate mit Blick auf den Fachkräftemangel der Fenster- und Fassadenbranche.

Die Veranstaltung des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) wurde live aus dem Berliner Palais am Brandenburger Tor übertragen. Dort waren VFF-Geschäftsführer Frank Lange, der Moderator der politischen Diskussion Thomas Drinkuth sowie MdB Eckhard Pols von der CDU/CSU-Fraktion anwesend.

Alle anderen Teilnehmer waren zugeschaltet dabei: VFF-Präsident Helmut Meeth, der Referent Martin Langen sowie als weitere Diskutanten die Bundestagsabgeordneten Timon Gremmels (SPD), Ralph Lenkert (Die Linke), Prof. Dr. Martin Neumann (FDP-Fraktion) sowie Dr. Julia Verlinden (Bündnis 90/Die Grünen).

Erhöhung der Sanierungsrate notwendig

VFF-Präsident Helmut Meeth eröffnete den Politik-Dialog per Online-Übertragung aus der Eifel. Foto: © VFFVFF-Präsident Helmut Meeth eröffnete den Politik-Dialog per Online-Übertragung aus der Eifel. Foto: © VFF

VFF-Präsident Helmut Meeth umriss in seiner Begrüßung zunächst die große Aufgabe des Klimaschutzes, den Stellenwert der Gebäudesanierung als Pfeiler der Klimaschutzpolitik und betonte die Notwendigkeit einer deutlichen Erhöhung der Sanierungsrate.

Konkret wies Meeth dabei auf den wichtigen Beitrag der Fenster- und Fassadenbranche - der dynamischen transparenten Gebäudehülle - hin. Er betonte, dass die Fertigungskapazitäten für eine höherer Sanierungsrate bestehen, dass aber im Bereich der Montage die Kapazitäten um jährlich 2.000 Fachkräfte erhöht werden müssen, wozu die im Folgenden vorgestellte Studie beauftragt wurde.

Szenarien zur Steigerung der Kapazität

Martin Langen (B+L Marktdaten GmbH) präsentierte in seinem Impulsvortrag die wichtigsten Ergebnisse seiner Studie zum Thema "Lösungsansätze zur Deckung des Kapazitätsbedarfs bei Erhöhung der Sanierungsrate". Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der Auslastung und der Kapazitätsreserven beim Handwerk stellte Langen verschiedene Szenarien zur Steigerung der Kapazität im Bereich der Fenstermontage vor.

Als effektivste Ansätze hob Langen die Qualifizierung von Branchenwechslern oder Quereinsteigern sowie die Steigerung der Produktivität durch Schulungen, innovative Produkte und Vorfertigung hervor. Und Langen kam zu dem Schluss: "Die Handwerksbetriebe wären auf die Weise in der Lage auch die zusätzlichen Aufträge durch eine Steigerung der Sanierungsquote auf 2,0 Prozent umzusetzen."

Unterschiede bei klimapolitischen Ansätzen

Mit einem Impulsvortrag zur möglichen Kapazitätsdeckung der Branche bei erhöhter Sanierungsrate gab Martin Langen Impulse für die Diskussion. Foto: © VFFMit einem Impulsvortrag zur möglichen Kapazitätsdeckung der Branche bei erhöhter Sanierungsrate gab Martin Langen Impulse für die Diskussion. Foto: © VFF

Anschließend führte Thomas Drinkuth, Leiter der RTG Repräsentanz Transparente Gebäudehülle, durch die Podiumsdiskussion der Bundestagsabgeordneten. Die Vertreter der Politik waren sich in der Diagnose der derzeitigen klimapolitischen Situation und der damit verbundenen Herausforderungen weitgehend einig.

Unterschiede zeigten sich in der Schwerpunktsetzung der klimapolitischen Ansätze: Stichworte hierzu waren: "Klimaneutralität" jetzt schon im Bauen anzustreben, Klimapolitik als systemischen Zusammenhang von Maßnahmen zu managen, die Aufgabe der "Aufklärung" der Bau- und Sanierungswilligen über den (auch persönlichen) Nutzen der Investitionen und Investoren sowie die Fragen der Finanzierbarkeit und schließlich auch der sozialen Gerechtigkeit.

Mehr Sanierung bewirkt mehr Klimaschutz

Auch die weitere Diskussion war gleichermaßen von der Kompetenz der Beteiligten wie von der Bereitschaft, die Positionen miteinander zu vermitteln, geprägt.

"Wenn die Politik auch in ihren öffentlichen Diskussionen so sachlich und ernsthaft über den Weg der Klimawende diskutieren würde wie die jeweiligen Experten der Fraktionen in unserem Politik-Dialog, wäre mir um die Zukunft der Klimapolitik auch im Gebäudebereich weniger Bange", so VFF-Geschäftsführer Frank Lange nach der Veranstaltung.

"Wir werden so oder so mit langem Atem den Beitrag von Fenstern und Fassaden zur Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz in Neubau und Sanierung weiterhin nachdrücklich der Öffentlichkeit und Politik vermitteln. Und das heißt: Nach dem Prinzip Efficiency First bewirkt mehr Sanierung von Fenstern und Fassaden in der Gebäudehülle auch mehr Klimaschutz."


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