Das neue Forschungsgebäude des Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH) Paderborn.

Das neue Forschungsgebäude des Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH) Paderborn. (Foto: © Marcus Pietrek)

Neues Forschungsgebäude des ILH Paderborn eingeweiht

FASSADE - Aktuell

Oktober 2019

Komplexes Raumprogramm – einheitliches Aussehen: Das Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH) der Uni Paderborn forscht fakultätsübergreifend.

Das gerade eröffnete Forschungsgebäude sorgt als moderner und kompakter Metall-Monolith für optimierte Arbeitsabläufe und führt so ein vielschichtiges Raumprogramm harmonisch zusammen. Realisiert wurde das Gebäude von der Arge RKW Architektur + Meyer Architekten.

Da im neu gegründeten "Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen" Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Chemie, Physik und Maschinenbau miteinander an neuartigen Werkstoffen und Produktionsverfahren arbeiten, galt es für die Architekten, jedem Fachbereich beste Arbeitsbedingungen mit entsprechenden Flächen zu bieten, aber dennoch ein großes Ganzes zu erschaffen.

Homogene, technoide Metallfassade

Foto: © Marcus PietrekFoto: © Marcus Pietrek

"Die Entwicklung neuer Werkstoffe und Fertigungstechnologien für leichtere Bauteile und Strukturen wird weltweit erforscht. Das neue Forschungsgebäude ermöglicht es uns, dazu einen bedeutenden Beitrag zu leisten", so Prof. Dr. Thomas Tröster, Vorstandsvorsitzender des ILH (Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen). Hybridsysteme haben großes Potenzial für einen ganzheitlichen Leichtbauansatz und ermöglichen erhebliche Energie- und Kosteneinsparungen.

Die Systeme entstehen aus einer Kombination von artverschiedenen Materialien innerhalb eines Bauteils – so etwa Metallen oder faserverstärkten Kunststoffen. Der Forschungsneubau zeichnet sich daher nach außen besonders durch eine homogene, technoide Metallfassade aus. Im Inneren stand die Kommunikation der Fachbereiche im Fokus.

"Dank seiner kompakten Form konnten wir im Inneren kurze Wege und optimale Verbindungen zwischen den drei Funktionsbereichen herstellen, nämlich den Laboren, einem großzügigen Technikum und den Büro- und Aufenthaltsräumen. Gleichzeitig bildet das leicht zurückspringende, zweistöckig verglaste Foyer eine einladende Geste nach außen", erläutert Lukas Hampl, Assoziierter Partner bei RKW Architektur +.

Herzstück: Eine 80-Tonnen-Presse

Der Labortrakt enthält unter anderem Syntheselabore, Fachräume für Mikroskopie, Nanotechnologie und Messtechnik sowie Ofenräume, natürlich alle auf dem neuesten Stand der Technik. Der zweite Funktionsbereich, das Technikum, besteht aus einer dreischiffigen Halle mit einer lichten Höhe von zehn Metern und zwei Laufbahnen für Kräne mit jeweils zehn Tonnen Tragkraft.

Ihr Herzstück wird eine 80-Tonnen-Presse sein, die sich in einem sieben Meter tiefen Pressekeller mitten in der Halle befindet und dann bis zur Decke reicht. Die Halle kann von zwei Seiten durch anliefernde 40 t LKWs befahren werden.

Konsequentes Farb- und Ausbaukonzept

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Im dritten Bauteil sind die Verwaltungs- und halböffentlichen Bereiche untergebracht. Hier liegen die Büros der Professoren und Mitarbeiter, verschiedene Pool-, Seminar- und Besprechungsräume sowie ein Vortragssaal. Als Rückzugsbereich und für Feierlichkeiten können ein geschützter Innenhof und eine Dachterrasse genutzt werden. Das zweigeschossige Foyer bietet sich außerdem auch für Ausstellungen in einem repräsentativen Rahmen an.

Über alle Funktionsteile hinweg sorgt ein konsequentes Farb- und Ausbaukonzept für Orientierung und angenehmes Arbeiten. Fakultätsübergreifend und zukunftsgewandt – das ist das neue ILH-Forschungsgebäude. Am Donnerstag, 12. September, wurde der Neubau des "Instituts für Leichtbau mit Hybridsystemen (ILH)" mit einem Festakt offiziell eingeweiht.

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