Aufmerksames Publikum: angehende Metallbaumeister und Fachbereichsleiter Holger Sacher (vorne r.) vom Bundesfachzentrum Metall und Technik Northeim.

Aufmerksames Publikum: angehende Metallbaumeister und Fachbereichsleiter Holger Sacher (vorne r.) vom Bundesfachzentrum Metall und Technik Northeim. (Foto: © A|U|F)

Aluminiumrecycling: Die Zukunft aktiv gestalten

Der A|U|F hat es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass gebrauchte Bauteile aus Aluminium recycelt und wieder zu Profilen für Bauanwendungen verarbeitet werden.

„Am Bundesfachzentrum Metall und Technik Northeim werden alljährlich praxisorientierte Aus- und Weiterbildungslehrgänge für Fach- und Führungskräfte im deutschen Metallhandwerk durchgeführt. Im Rahmen der Meisterausbildung werden Spezialisten aus der betrieblichen Praxis und der Forschung thematisch in den Unterricht integriert.

Die Themen der laufenden Meistervorbereitungslehrgänge für Metallbauer haben naturgemäß einen Schwerpunkt in der Konstruktion mit Stahl. Damit auch der leichte Werkstoff Aluminium ausreichend berücksichtigt wird, haben die Ausbilder den A|U|F-Vorsitzenden Walter Lonsinger im Mai zu einem Vortrag über Anwendungen und das Recycling von Aluminium am Bau eingeladen.

Hohe Recyclingraten des Leichtmetalls

Der A|U|F hat es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu sorgen, dass gebrauchte Bauteile aus Aluminium recycelt und wieder zu Profilen für Bauanwendungen verarbeitet werden.

An Beispielen demonstrierte Walter Lonsinger vor 40 Meisterschülern, wie alte Fenster, Türen oder Fassaden aus abgerissenen oder renovierten Objekten von Partnerunternehmen gesammelt, sortiert und an spezielle Aufbereiter weitergereicht werden, um aus ihnen wieder Pressbolzen für die Profilherstellung zu fertigen.

Erstaunt zeigten sich die angehenden Metallbaumeister über die hohen Recyclingraten des Leichtmetalls: 90.000 Tonnen Aluminium fallen in Deutschland jährlich als Schrotte im Hochbau an, und davon werden 98 Prozent recycelt. Damit gehört Deutschland zu den Spitzenreitern in diesem Bereich.

Abhängigkeit von Rohstoffimporten reduzieren

Das genügt Walter Lonsinger freilich noch nicht: „Mit dem A|U|F-Sammelsystem wollen wir die hochwertigen und begehrten Aluminiumlegierungen aus Bauschrotten in einem engen Kreislauf halten“, macht er deutlich. Im Jahr 2017 gelang das mit mehr als 30.000 Tonnen, also einem Drittel der anfallenden Schrotte. Für 2018 erwartet er eine weitere Steigerung.

Die Vorteile dieses sogenannten „Closed Loop“ (geschlossener Kreislauf) liegen auf der Hand: Metallbauer, die Fenster und Fassaden verarbeiten, handeln nachhaltig und umweltbewusst und helfen dabei, die Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu reduzieren. Gelingt das, verbleiben Rohstoffe wie Aluminium in Deutschland oder Europa. Die Umwelt wird geschont, Transportkosten werden gespart und der Wirtschaftsraum Deutschland insgesamt gestärkt.

Nachweis über den qualifizierten Kreislauf

Die Zukunft im Metallbau: Meisterschüler vom Bundes-fachzentrum Metall und Technik Northeim mit den Fachbereichsleitern Holger Sacher (l.) und Markus Schulz (r.). Foto: © A|U|FDie Zukunft im Metallbau: Meisterschüler vom Bundes-fachzentrum Metall und Technik Northeim mit den Fachbereichsleitern Holger Sacher (l.) und Markus Schulz (r.). Foto: © A|U|F

Ein weiterer Pluspunkt: Bei immer mehr Ausschreibungen für Fassaden, Fenster oder Türen verlangen Architekten inzwischen einen konkreten Nachweis über den qualifizierten Kreislauf der eingesetzten Werkstoffe. Für die die Mitglieder von A|U|F ist dieser Nachweis kein Problem: Ein jährlich ausgestelltes Zertifikat dient den Vergabestellen als Nachweis der Teilnahme am produktbezogenen Recycling-Prozess.

„Wir achten streng darauf, dass unsere 180 Mitglieder - darunter etwa 140 Metallbauer sowie Systemanbieter, Planungsbüros und Umweltpartner – sich aktiv beteiligen“, versicherte Walter Lonsinger, der sich sehr über das rege Interesse und die vielen Fragen der angehenden Meister freute.

„Beides zeigt, wie intensiv sich der berufliche Nachwuchs in den Betrieben mit den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit befasst und im Metallhandwerk aktiv daran mitarbeiten wird, die Zukunft sinnvoll zu gestalten.“

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