Kömmerling ist Partner in zahlreichen innovativen Structural-Glazing-Projekten wie den Expo-Pavillons in Kasachstan.

Kömmerling ist Partner in zahlreichen innovativen Structural-Glazing-Projekten wie den Expo-Pavillons in Kasachstan. (Foto: © Kömmerling Chemische Fabrik)

Aktive Fassaden brauchen innovative Ideen

FASSADE - Aktuell

August 2019

„Aktive Fassade“ lautet eines der wichtigsten Stichworte für die Architektur der Zukunft. Die Glasfassade hat sich zu einem multifunktionalen und hochkomplexen Bauelement gewandelt.

Sie erfüllt zahlreiche Aufgaben wie Wärme- und Schalldämmung, Sonnenschutz oder Lichtsteuerung. Inzwischen wird sie sogar zur Energiegewinnung sowie als mediale, interaktive Plattform eingesetzt. Der Dicht- und Klebstoffhersteller Kömmerling aus Pirmasens forscht intensiv und kontinuierlich an neuen Anwendungen und ist regelmäßig Partner bei innovativen Fassadenprojekten.

Die Integration der verschiedenen Technologien in die einzelnen Glaselemente erfordert ein Höchstmaß an Entwicklungs- und Ingenieurkompetenz. Auf diese Anforderungen hat sich Kömmerling Chemische Fabrik spezialisiert.

Zu den Kompetenzen des Unternehmens zählt insbesondere der Randverbund im Structural Glazing. Mit dem Dichtstoff Ködispace 4SG ermöglicht der Hersteller ein Warme-Kante-System, das auf einzigartige Weise die Anforderungen silikonversiegelter Isolierverglasungen erfüllt.

Dauerhafte Energieeffizienz und Funktionalität

Der Kömmerling-Randverbund mit Ködispace 4SG gewährleistet selbst bei anspruchsvollen Anwendungen wie kaltgebogenen Isolierglaselementen dauerhafte Energieeffizienz und Funktionalität. Foto: © Kömmerling Chemische FabrikDer Kömmerling-Randverbund mit Ködispace 4SG gewährleistet selbst bei anspruchsvollen Anwendungen wie kaltgebogenen Isolierglaselementen dauerhafte Energieeffizienz und Funktionalität. Foto: © Kömmerling Chemische Fabrik

Denn der schwarze, auf Polyisobutylen basierende Abstandshalter haftet nicht nur mechanisch, sondern verbindet sich chemisch – und zwar sowohl mit dem Glas als auch mit dem Sekundärdichtstoff Silikon. Das heißt, Randverbund und Glas verschmelzen praktisch zu einer festen und zugleich elastischen Einheit.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Isolierglaseinheiten passen sich auch starken mechanischen Belastungen flexibel an und bleiben dadurch langfristig gasdicht. So gewährleistet der Randverbund selbst bei anspruchsvollen Anwendungen wie dem Montagebiegen von Isolierglaselementen dauerhafte Energieeffizienz und Funktionalität.

Diesen Effekt hat Kömmerling durch Finite-Elemente-Simulationen und Berechnungen bereits in konkreten Bauprojekten nachgewiesen – zum Beispiel bei architektonischen Meisterleistungen im physikalischen Grenzbereich wie die EXPO-Pavillons in Kasachstan oder die Shoppingmall Chadstone im australischen Melbourne.

Zuverlässig und dauerhaft dicht

Neben der Energieeffizienz ist die Energiegewinnung ein weiteres wichtiges Thema. Ähnlich den Isoliergläsern lassen sich auch Solarpaneele mit dem elastischen Randverbund von Kömmerling herstellen – als Glas-Glas-Modul TPedge, das etwa im Freiburger Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme getestet wird.

Auftretende Pumpbewegungen der Gläser werden durch den flexiblen Randverbund ausgeglichen und das Modul hält auch unter extremen klimatischen Bedingungen zuverlässig und dauerhaft dicht.

Die Fassade als Stromlieferant

Bei dem Stuttgarter Züblin-Gebäude Z3 wurde mit Kömmerling als Partner eine geklebte Photovoltaik-Fassade mit einem lastabtragenden Klebstoff realisiert. Foto: © Ed. Züblin AGBei dem Stuttgarter Züblin-Gebäude Z3 wurde mit Kömmerling als Partner eine geklebte Photovoltaik-Fassade mit einem lastabtragenden Klebstoff realisiert. Foto: © Ed. Züblin AG

In der Fassade integrierte Solarpaneele (Building Integrated Photovoltaik = BIPV) übernehmen heute schon einen Teil der Stromerzeugung. Voraussetzung für eine gestalterisch ansprechende Lösung ist unter anderem eine schlanke und dennoch stabile Befestigung. Statt herkömmlicher Stahlkonstruktionen wurde zum Beispiel bei dem Stuttgarter Züblin-Gebäude Z3 eine geklebte Photovoltaik-Fassade realisiert.

Dank eines speziellen, lastabtragenden Silikonklebstoffs von Kömmerling fügen sich die Elemente ganz ohne mechanische Zusatzsicherung harmonisch in die Architektur ein. Da lastabtragende Verklebungen ohne jegliche ergänzende Haltevorrichtungen in Deutschland bisher nicht zugelassen sind, holte Kömmerling für die Konstruktion am fünfgeschossigen Z3 deshalb eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) ein.

Konstruktive Bauelemente als mediale Plattform

Schon Ende des 19. Jahrhunderts wurden Gebäudefassaden mit Hilfe von Leuchtreklamen als Werbeflächen genutzt. Mit Kömmerling lassen sich die medialen Plattformen direkt als konstruktives Bauelement in die Fassade integrieren. Das von Kömmerling und G-SMATT entwickelte G-Smatt Glas ist Display und Bauelement zugleich.

Für dieses Fassadenelement hat Kömmerling eine Laminationstechnologie, also ein spezielles Liquid Composite zum Einbetten von LEDs in Verbundglas entwickelt. Das G-Smatt Glas weist praktisch die Transparenz von Verbundgläsern auf und lässt sich als konstruktives Bauelement in Glasfassaden einsetzen. So macht es die bisherigen architektonischen und optischen Kompromisse medial genutzter Fassaden zwischen Konstruktion, Transparenz und Effizienz überflüssig.

Eines der weiteren aktuellen Projekte, das Kömmerling in Zusammenarbeit mit Partnern der Branche für die aktive Fassade vorantreibt, sind schaltbare Gläser. Je nach Bedarf lassen sie Sonnenlicht und Wärme in das Gebäude herein oder schirmen sie ab. Ähnlich den bisherigen Innovationen ist auch dieses Mal ein qualitativ hochwertiges Ergebnis zu erwarten.

www.koe-chemie.de

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