Das Interesse an standardisierten Schnittstellen ist bei Maschinenherstellern, Softwareanbietern und glasverarbeitenden Unternehmen groß. (Foto: © A+W)

Das Interesse an standardisierten Schnittstellen ist bei Maschinenherstellern, Softwareanbietern und glasverarbeitenden Unternehmen groß. (Foto: © A+W)

Schnittstellen für die Glasindustrie

Im neu gegründeten VDMA-Arbeitskreis arbeiten Maschinenhersteller, Softwarehäuser und Glasunternehmen gemeinsam an der Realisierung von Schnittstellen für die Flachglasindustrie.

Industrie 4.0 ist in der Flachglasindustrie angekommen. Digital vernetzte Maschinen sorgen für höhere Effizienz und Prozesssicherheit und ermöglichen die Auswertung und Nutzung von immer mehr digitalen Daten.

Da aber die meisten Unternehmen mit einer heterogenen Maschinenumgebung arbeiten, müssen zurzeit noch sehr viele individuelle Schnittstellen zur Kommunikation zwischen den Maschinen sowie von den Maschinen zu den MES- und ERP-Systemen entwickelt werden.

Hocheffiziente Industrie 4.0-Fertigungswelten ermöglichen

Bei der Verwendung standardisierter Schnittstellen würde viel Konfigurationsaufwand entfallen. Wie eine solche Vereinheitlichung realisiert werden kann, disktutierte der Arbeitskreis "Standardisierte Schnittstellen in der Glasindustrie" in seiner dritten Sitzung am 20. November 2018 beim Softwareunternehmen A+W.

HandwerkZiel des VDMA-Arbeitskreises ist es, durch die Entwicklung eines gemeinsamen herstellerübergreifenden Standards für die Flachglasindustrie die Maschinenkommunikation zwischen heterogenen Anlagen sowie zu übergeordneten Systemen zukunftsfähig zu machen und so hocheffiziente Industrie 4.0-Fertigungswelten zu ermöglichen.

Für die Anwender ist das nach Einschätzung des Softwarehauses A+W Software GmbH eine ausgesprochen gute Nachricht auf dem Weg zur Smart Factory.

Start mit dem Schneidtisch

Um erste Anwendungsszenarien im Hinblick auf die benötigten Informationsmodelle und Parameter erarbeiten zu können, wurde zunächst ein Maschinentyp ausgewählt. Der Arbeitskreis entschied sich für die Technologie "Schneidtisch", die in der Flachglasindustrie weit vorne in der Prozesskette steht. Bei Maschinen dieses Typs gibt es eine vergleichsweise hohe Homogenität und die vor- und nachgelagerten Fertigungsschritte sind ähnlich.

Erfreulich ist aus Sicht von A+W, dass es zu einer regen Diskussion mit breiter Beteiligung führender Maschinenbauer und Softwarefirmen der Glasindustrie gekommen sei. Auch Anwender wie beispielsweise Frerichs Glas, Semco und Schollglas arbeiteten mit. Das zeige, wie sehr das Thema der Branche unter den Nägeln brenne, erklärt A+W.

Vielfältige Daten zur Produktverfolgung liefern

Wichtige Anwendungsziele, die bei der dritten Sitzung des Arbeitskreises diskutiert wurden, waren beispielsweise die problemlose Einbindung einer Maschine in eine Produktionsumgebung.

Dabei soll sich die Maschine am MES so anmelden, dass eine sofortige, automatische Einbindung möglich wird (Plug-and-Produce), ähnlich einfach wie die Einbindung eines neuen Druckers in das Betriebssystem Windows. Ferner sollen die Maschinen vielfältige Daten zur Produktverfolgung liefern (Tracing).

Dr. Klaus Mühlhans von A+W erklärt: "Die Arbeitsgruppe lehnt sich an Ergebnissen anderer, bereits seit längerem bestehender VDMA-Arbeitsgruppen an: Robotic und Vision-Systems. Hier entstehen internationale Standards auf Basis OPC-UA. Wir hoffen, bereits im nächsten Jahr erste Ergebnisse vorzeigen zu können."

www.vdma.org
www.a-w.de

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