Spatenstich für das ift-Prüflabor „Bauakustik + Fassaden“ am 9. Oktober 2019 in Rosenheim (v.l.n.r).: Dieter Janshen (Goldbeck), Prof. Ulrich Sieberath (Institutsleiter ift Rosenheim), Oskar Anders (Vorstandsvorsitzender ift), Dr. Jochen Peichl (Geschäftsführer ift), Dr. Stefan Lackner (Stv. Vorstandsvorsitzender ift) und Prof. Jörn P. Lass (Stv. Institutsleiter ift)).

Spatenstich für das ift-Prüflabor „Bauakustik + Fassaden“ am 9. Oktober 2019 in Rosenheim (v.l.n.r).: Dieter Janshen (Goldbeck), Prof. Ulrich Sieberath (Institutsleiter ift Rosenheim), Oskar Anders (Vorstandsvorsitzender ift), Dr. Jochen Peichl (Geschäftsführer ift), Dr. Stefan Lackner (Stv. Vorstandsvorsitzender ift) und Prof. Jörn P. Lass (Stv. Institutsleiter ift)). (Foto: © ift Rosenheim)

ift baut neues Prüflabor für Bauakustik + Fassaden

Das Institut für Fenstertechnik (ift) errichtet in Rosenheim ein neues Labor für die Prüfung von bauakustischen Eigenschaften sowie von Luft-/Schlagregendichtheit, Windlast, Stoßfestigkeit und Erdbebensicherheit.

Fenster, Fassaden, Tore sowie vorgefertigte Wand- und Deckenelemente werden größer, schwerer und komplexer. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Schalldämmung, insbesondere bei hochwertigen Immobilien und Gebäuden in lärmbelasteten Gebieten. Hinzu kommen noch neue Anforderungen an Schallprüfstände.

In gleicher Weise sind Starkregen, Tornados und Hagelstürme als Folgen des Klimawandels zu berücksichtigen. Aus diesem Grund hat sich das ift Rosenheim entschieden, "Am Oberfeld" in der Nähe des Technologiezentrums auf 1.440 Quadratmetern ein neues Labor für die Prüfung von bauakustischen Eigenschaften sowie von Luft-/Schlagregendichtheit, Windlast, Stoßfestigkeit, Erdbebensicherheit und Klimawechsellasten zu errichten.

Die Prüfungen können nach DIN, EN und ISO-Normen sowie nach amerikanischen und britischen Standards durchgeführt werden. Die Konzeption des Labors und die Herstellung aller Prüfgeräte erfolgt durch die ift MessTec GmbH.

Auf internationale Anforderungen ausgelegt

Das neue Labor „Am Oberfeld“ bietet umfassende Prüfmöglichkeiten für Fenster, Fassaden, Türen, Tore, Glas, Baustoffe sowie komplette Wand- und Deckenelemente. Foto: © ift RosenheimDas neue Labor „Am Oberfeld“ bietet umfassende Prüfmöglichkeiten für Fenster, Fassaden, Türen, Tore, Glas, Baustoffe sowie komplette Wand- und Deckenelemente. Foto: © ift Rosenheim

Am 9. Oktober 2019 wurde der Spatenstich für das neue Prüflabor Bauakustik + Fassaden gesetzt. Der Start für den Laborbetrieb ist für die zweite Jahreshälfte 2020 geplant. Ein ausgeklügeltes Logistikkonzept ermöglicht laut ift auf einer Fläche von 1.440 Quadratmetern (L 60 m, B 24 m, H 14 m) eine schnelle und flexible Reaktion auf Kundenanforderungen.

Die unmittelbare Nähe zum bereits bestehenden Technologiezentrum sowie zur Autobahn vereinfache die Anlieferung der Probekörper sowie die Abstimmung und Betreuung von kombinierten und umfangreichen Prüfplänen. Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass Prüfungen auch nach internationalen Standards (EN, CWCT, ASTM u.v.m.) möglich sind.

Das ift Rosenheim ist für diese Prüfverfahren durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert und kann mit dem Kooperationspartner UL so auch die notwendigen Nachweise und Zertifikate für die USA, Kanada und den arabischen Raum erstellen. Die Abstimmung und Prüfung durch nur eine Prüf- bzw. Zertifizierungsstelle spart gerade bei internationalen Projekten Zeit und Geld.

Für große Probekörper ausgestattet

Die neuen Prüfstände im Bauakustik-Labor kombinieren große Prüföffnungen mit großen Raumvolumina (deutlich über 100 m³) und erfüllen damit auch zusätzliche Anforderungen der EN ISO 10140-2 für Messungen im Niederfrequenzbereich sowie nach ASTM E 90.

Beim Schall-Längsleitungsprüfstand wird durch die umlaufende Stahlbetonkonstruktion eine einfache Befestigung im Obergeschoß und eine geschoßweise Entkopplung möglich, so dass die projektbezogenen Besonderheiten bis zu einer Größe von sechs Meter mal vier Meter (B x H) optimal geprüft werden können.

Eine professionelle Krantechnik ermöglicht das einfache Handling von bis zu 16 Tonnen schweren Wand-, Decken- und Raumelementen.

Zwei Prüfstände geplant

Die Prüfstände im ift-Labor „Bauakustik +Fassaden“ werden von der ift MessTec geplant, gefertigt und montiert – hier der Fassadenprüfstand. Foto: © ift RosenheimDie Prüfstände im ift-Labor „Bauakustik +Fassaden“ werden von der ift MessTec geplant, gefertigt und montiert – hier der Fassadenprüfstand. Foto: © ift Rosenheim

Für das Fassaden-Labor sind zwei Prüfstände geplant, mit denen sich schnell unterschiedliche Prüfkammern bis zu einer max. Breite von zwölf Metern und einer Höhe von maximal zwölf Metern erstellen lassen. Ein Prüfstand wird als Stahlkonstruktion konstruiert, um die amerikanischen Prüfregeln zu erfüllen.

Damit ergeben sich beste Voraussetzungen für die Abbildung von Standard- und Sonderkonstruktionen zur Prüfung von Luft-/Schlagregendichtheit, Pendelschlag (statisch/dynamisch), Stoßfestigkeit (von innen und außen), Erdbebensicherheit in drei Achsen sowie Klimawechsellasten ( 18 C bis 82 C) – auch in Kombination. Ergänzt wird dies durch Prüfmöglichkeiten im Rosenheimer Hauptlabor und im neuen iftLAB Arnsberg (NRW).

www.ift-rosenheim.de