Handwerk

Birgit Horn ist als Direktorin der Messe Düsseldorf verantwortlich für die glasstec 2016. (Bild: Messe Düsseldorf)

Brigitte Horn: „Stimmung in der Branche ist gut“

Fenster+Glas - Aktuell

September 2016

Im Interview mit Glas+Rahmen spricht Birgit Horn, Direktorin der Messe Düsseldorf, über die Situation der Glasbranche und die Highlights der glasstec 2016.

Wie ist die derzeitige Stimmung in Glasbranche und welche Erwartungen haben Sie an die glasstec 2016?

Die Stimmung in der Branche ist gut. Man richtet den Blick nach einer längeren Konsolidierungsphase wieder nach vorn. Die positive Erwartungshaltung macht sich für uns auch dadurch bemerkbar, dass alle führenden internationalen Firmen der Branche die Teilnahme an der glasstec 2016 verbindlich bestätigt haben. Die Anzahl der angemeldeten Austeller und damit der belegten Fläche befindet sich über dem Niveau der Vorveranstaltung mit 1.217 Unternehmen aus Glasmaschinenbau, Glasindustrie und Handwerk und einer Fläche von 60.601 qm. Die Glasindustrie befindet sich im Wandel, und diesen Weg gehen wir konsequent mit. Technologische Weiterentwicklungen bestimmen die Branche, neue Glasqualitäten kommen auf den Markt und erschließen neue Einsatzgebiete wie z.B. Smart- und Touchfunktionen. Auch 2016 wird die glasstec wieder die gesamte Bandbreite der Möglichkeiten und Innovationen abbilden und ihrem Anspruch als Weltleitmesse für die Glasbranche gerecht werden.

Gibt es Neuerungen im Programm bzw. neue Service im Vergleich zu 2014?

Wir entwickeln unser umfangreiches Rahmenprogramm ständig weiter und bauen es kontinuierlich mit vielen Sonderschauen und Fachvorträgen sowie namhaften Referenten aus. Zu den Neuerungen im Programm gehört die Konferenz „Function meets Glass“. Vom 19. bis 20 September werden spezielle Verfahren und Technologien zur Herstellung und Bearbeitung von Funktionsgläsern für Smart-, Display-, Touch- und Solaranwendungen präsentiert und Innovationen gezeigt, die zukünftig neue Geschäftsfelder eröffnen. Ein weiterer Programmpunkt ist der internationale Architekturkongress. Referenten aus renommierten Architekturbüros präsentieren am glasstec-Mittwoch unter dem Titel „Kontraste – Neue Architektur mit Glas“ ihre Projekte mit Glas in der Architektur. Im Bereich Besucher und Aussteller-Service haben wir vor kurzem unsere glasstec-Seite einem Relaunch unterzogen und damit Usability und Navigation auf unserer Homepage www.glasstec.de verbessert.

Wo sehen Sie in diesem Jahr die Schwerpunkte im Bereich Glasfassaden?

Glasfassaden sind heute intelligente Funktionsgläser und passen sich den Begebenheiten und Anforderungen automatisch an. Glasfassaden sorgen mittlerweile für die stimmungsvolle Beleuchtung von Räumen, übernehmen die Klimasteuerung, Verschattung und Energieversorgung. In Zukunft werden noch weitere Funktionen hinzukommen. Die Sonderschau „glass technology live“, die von der Universität Stuttgart organisiert wird, zeigt aber auch Zukunftskonzepte für die Gebäudehülle, die derzeit noch nicht verfügbar sind. Glasfassaden, die sich automatisch den Lichtverhältnissen anpassen und heiße Luft absaugen, sind erst der Anfang. Künftige Lösungen dürften noch stärker Solartechnik integrieren und Strom und Wärme produzieren, die direkt vor Ort in Batterien und Wärmespeichern zwischengespeichert wird.

Welche speziellen Programmpunkte bietet die Messe für Architekten und Fassadenexperten – was sollte man sich unbedingt ansehen?

Architekten und Fassadenexperten sollten sich auf jeden Fall die Sonderschau „glass technology live“ nicht entgehen lassen. Unter dem Motto „Future – Glas – Performance“ werden in Halle 11 wieder spektakuläre Exponate, innovative Produkte und zukunftsorientierte Lösungen der nächsten 3 bis 5 Jahre präsentiert. Auf der technisch-wissenschaftlichen Fachkonferenz für den konstruktiven Glasbau „engineered transparency“ diskutieren internationale Wissenschaftler am Dienstag und Mittwoch über die neuesten Entwicklungen. Partner sind erneut die TU Dresden und die TU Darmstadt. Die bereits bestätigten Keynotes sind: Werner Sobek, Werner Sobek Group und Institutsleiter des ILEK Stuttgart; Juan Lucas Young, Sauerbruch Hutton, Berlin; Tom Minderhoud, UN Studio, Amsterdam und Johann Schischka, Waagner-Biro, Wien. In direkter Nachbarschaft finden glasstec-Besucher das Kompetenzcenter „Glas + Fassade“. Es richtet sich mit seinem thematischen Angebot rund um den Schwerpunkt Glas an Fassadenplaner, Bauingenieure und Architekten. Flankiert werden die Ausstellungen durch Fachvorträge auf dem Internationalen Architekturkongress.

Vielen Dank für das interessante Gespräch.

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