Hans-Joachim Arnold, Aufsichtsratsvorsitzender der Isolar Gruppe, erwartet in den nächsten Jahren tiefgreifende Veränderungen in der Glasbranche und setzt auf die Leistungskraft einer starken, vielseitig aufgestellten Gruppe. (Foto: © Vössing)

Hans-Joachim Arnold, Aufsichtsratsvorsitzender der Isolar Gruppe, erwartet in den nächsten Jahren tiefgreifende Veränderungen in der Glasbranche und setzt auf die Leistungskraft einer starken, vielseitig aufgestellten Gruppe. (Foto: © Vössing)

35. Große Isolar-Tagung: Neue Herausforderungen

Zur 35. Großen Isolar Tagung in Fichtenau-Neustädtlein begrüßte der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Hans-Joachim Arnold, mit großer Freude Unternehmen aus Deutschland, Serbien und Österreich als neue Isolar Partner.

Damit setzt sich der Trend zu internationalen Isolar Partnern fort. Neue Arbeitsweisen bei Architekten, Anforderungen von Fassadenplanern sowie neue hoch individuelle Beschichtungslösungen waren vom 14. bis 16.Juni 2018 beachtete Tagungsthemen.

Tiefer Eingriff in das Bauwesen

In seiner Begrüßung führte Hans-Joachim Arnold aus, dass das Bauwesen sich stetig mit baurechtlichen Regelungen befassen muss. Gestalterische und konstruktive Erfordernisse sind genauso zu beachten wie Maßnahmen zum Schutz von Menschen und Natur. Die ökonomischen Aspekte im Sinne von ausreichendem und bezahlbarem Wohnraum verlangen aber auch Beachtung.

Die bei der Tagung einer Naturschutzorganisation formulierte Zielsetzung "Der Trend Glas muss gestoppt werden und die Verwendung von Glas an Gebäuden muss geregelt und begrenzt werden" stellt nach Hans-Joachim Arnold einen tiefen Eingriff in das Bauwesen dar. Glas ist die Grundlage für wirtschaftliches Bauen und ein Werkstoff für eine filigrane, transparente Architektur.

Die Branche sei aufgerufen sensibel, kritisch, aber auch konstruktiv und werterhaltend aktiv zu werden. Die Isolar Gruppe ist selbstverständlich bereit an dieser Aufgabe mitzuwirken.

Veränderung als Normalzustand

HandwerkRichard Frische, Architekt aus Mettmann, stellte in seinem Vortrag die Zukunft des Bauwesens vor. Er zeigte auf, dass die Architektur von der Industrie die Prozessorientierung gelernt hat. Das prozesshafte Arbeiten in der Gebäudeplanung hat begonnen und findet seine stetige Verbreitung. Entsprechend müssen Datenmodelle für alle baurelevanten Produkte zu Verfügung gestellt werden.

Dies ist eine Konsequenz der Digitalisierung. Frische führte aus, dass Veränderung zum Normalzustand würde. Die Geschwindigkeit der Veränderung nimmt allerdings zu. Um hier mithalten zu können ist "BIM" (Building Information Modeling) notwendig und als Arbeitsweise zu verstehen. Bauherr – Architekt – Fachplaner – Handwerk werden zukünftig parallel am gleichen Projekt arbeiten.

Individualisierung und Flexibilisierung von Glasbeschichtungen

Will Laufs, Fassadenplaner in New York und Berlin, unterstrich die Ausführungen von Frische und berichtete über seine Projekterfahrungen. Er verwendet bereits heute unter anderem 3D-Drucker, um spezielle Befestigungselemente für Fassaden kurzfristig und individuell herzustellen. Glasprodukte in den Widerstandsklassen gegen Sprengwirkung und Hurrikane-Einflüsse gewinnen nach den Erfahrungen von Laufs vermehrt Bedeutung. An diversen Objekten veranschaulichte Laufs seine praktischen Erfahrungen.

Herrmann Dehner, Produktentwickler bei der arcon Flachglasveredlung in Feuchtwangen, führte unter dem Thema "Beschichtung … mal anders!" die Individualisierung und Flexibilisierung von Glasbeschichtungen aus. Arcon ist in der Lage eine objektspezifische Farbgebung der Beschichtung auszuführen. Selbstverständlich sind die klassischen Glasfunktionen wie Wärme- und Schalldämmung, Sonnenschutz etc. weiterhin möglich.

Die architektonische Gestaltung von Gebäuden und Fassaden wird damit individueller. Die Farbgebung unterstützt die Formgebung. Dieser Wunsch vieler Architekten und Planer ist nun möglich.

Mehr über die Große Isolar Tagung 2018 lesen Sie in der Juli-Ausgabe der Glas+Rahmen.

www.isolar.de

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