In Deutschland gibt es laut einer Studie des VFF aus dem Jahr 2015 rund 6.400 Fensterbaubetriebe mit etwa 100.500 Beschäftigten. Die Unternehmen erwirtschaften danach pro Jahr etwa 10,9 Milliarden Euro. (Foto: © Vössing)

In Deutschland gibt es laut einer Studie des VFF aus dem Jahr 2015 rund 6.400 Fensterbaubetriebe mit etwa 100.500 Beschäftigten. Die Unternehmen erwirtschaften danach pro Jahr etwa 10,9 Milliarden Euro. (Foto: © Vössing)

Fenster- und Türenbranche mit stabilem Wachstum

Der Fensterabsatz in Deutschland wird 2018 – gemessen an der Anzahl der tatsächlich eingebauten Fenster – mit plus 2,8 Prozent abermals zulegen.

Dies besagt die aktuelle Studie der vier führenden Branchenverbände, die in Zusammenarbeit mit der Heinze GmbH aus Celle erstellt wurde. Bis Ende dieses Jahres können demnach rund 14,6 Millionen Fenstereinheiten vermarktet werden. Die jüngst erneut angehobenen gesamtwirtschaftlichen Prognosen sowie der anhaltend hohen Bedarf im Wohnbau aufgrund der Zuwanderung unterstützen diese Entwicklung.

Anteilsverlagerungen kaum verändert

Für 2018 wird in den Bausegmenten Neubau und Renovierung sowie Wohn- und Nichtwohnbau wieder mit stabilen Zuwächsen gerechnet. 57,1 Prozent aller produzierten Fenster werden 2018 voraussichtlich für die Renovierung beziehungsweise energetische Sanierung des Gebäudebestandes verwendet, das Marktvolumen steigert sich in diesem Bereich um rund 2,2 Prozent.

Die Zahl der im Neubau eingesetzten Fenster steigt mit plus 3,6 Prozent merklich stärker an und erreicht damit einen Marktanteil von immerhin rund 42,9 Prozent. Die Branchenstudie gibt zusätzlich zur Analyse der Bereiche Renovierung und Neubau auch Auskunft über die prozentuale Verteilung der Fenster im Wohn- und Nichtwohnbau.

Für 2018 wird ein stabiler Anstieg der Wohnbauaktivitäten um 2,6 Prozent prognostiziert, aber auch im Nichtwohnbau wird im nächsten Jahr ein Wachstum in Höhe von 3,1 Prozent erwartet. Die Anteilsverlagerungen werden sich damit 2018 kaum verändern: 65,8 Prozent der verkauften Fenster werden im Wohnbau verbaut, nach 65,9 Prozent in 2017. Der Nichtwohnbau kommt 2018 auf 34,2 Prozent, nach 34,1 Prozent im Vorjahr.

Positive Entwicklung im Mehrfamilienhausbau

Bei den Rahmenmaterialien liegt der Anteil der Holzfenster 2018 voraus-sichtlich bei recht konstanten 15,1 Prozent. "Die höchsten Zuwachsraten erwarten unsere Verbände mit 3,2 Prozent beim Absatz von Metall-Fenstern. Eine signifikante Verlagerung der Marktanteile im Bereich der einzelnen Rahmenmaterialien lässt sich aus der Studie auch diesmal nicht ableiten", so Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF).

HandwerkDer Marktanteil der Holz-Metall-Fenster wird 2018 mit neun Prozent konstant bleiben. Kunststofffenster werden ihren hohen Marktanteil ebenfalls beibehalten. Mit einem zum Gesamtmarkt fast identischen Wachstum wird deren Anteil in 2018 bei voraussichtlich rund 57,6 Prozent liegen.

"Kunststofffenster sind sowohl bei der Sanierung des Gebäudebestandes als auch im Wohnungsneubau gefragt. Derzeit profitieren nur von der positiven Entwicklung im Mehrfamilienhausbau. Die so wichtige Energetische Sanierung bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück.", erklärt Ralf Olsen, Hauptgeschäftsführer des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e. V. aus Frankfurt am Main.

Neubau mit größter Steigerungsrate

Der Absatz von Außentüren entwickelt sich derzeit nahezu parallel zum Fenstermarkt: "2018 werden in Deutschland rund 1,454 Millionen Außentüren verkauft, 2017 waren es noch rund 1,417 Millionen Stück. Dies entspricht einer Steigerung um rund 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und spiegelt die geringeren Zuwächse im Ein- und Zweifamilienhausbau wider", sagt der stellvertretende Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (Velbert), Holger Koch.

Auch der Beschlagmarkt verändere sich in 2018 weiterhin leicht positiv. Die größten Steigerungsraten in den Bausegmenten werden 2018 dem Neubau mit ordentlichen 3,5 Prozent zugetraut, der Renovierungssektor wird um 2,2 Prozent zulegen. Der Wohnbau gewinnt nach den jüngsten Hochrechnungen 2,6 Prozent und der Nichtwohnbau kann mit einem Plus in Höhe von 2,9 Prozent die positive Entwicklung aus 2017 fortsetzen.

Isolierglasmarkt bleibt zurück

Mit Blick über alle Rahmenmaterialien hinweg wird mit Zuwächsen zwischen 2,5 und 2,8 Prozent gerechnet, die Marktanteile werden daher nahezu konstant bleiben: Türen aus Aluminium können sich mit einem Marktanteil von 32,6 Prozent fast auf Augenhöhe mit Kunststofftüren mit 32,7 Prozent behaupten. Jede vierte Außentür, rund 25,3 Prozent, wird 2018 aus Holz gefertigt und sonstige Rahmenmaterialien finden bei 9,4 Prozent der Verwender ihren Einsatz.

"Der deutsche Fenster- und Haustürenmarkt entwickelt sich in einem gesamtwirtschaftlich erfreulichen Umfeld weiterhin positiv. Das Wachstum des Isolierglasmarktes in Deutschland blieb in den letzten Jahren hinter dem des Fenstermarktes zurück, weil zunehmend komplette Fenster aus dem Ausland kommen", so Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF) abschließend.

Verband Fenster + Fassade e. V.
Bundesverband Flachglas e. V.
Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e. V.
pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff e. V.

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